den holocaust überlebt
: Zeugen erzählen

„Da war ein beleuchteter Zaun mit Draht. An dem Zaun stand mit Handschrift – deutsch und polnisch – „halt“ oder „Warnung Halt“ oder „Hochschpannungsgefahr“. Und als ich noch in Theresienstadt war, haben mir Leute erzählt: Wenn du so einen Zaun siehst, mit Draht und Hochspannung, dann bist du in einem Konzentrationslager.“ Tomasz B. über seine Deportation nach Auschwitz-Birkenau

„Nach dem Massaker haben die Deutschen 22 junge Männer ausgewählt, um die Toten zu beerdigen. Als wir an der Grube angekommen sind, haben wir gesehen, dass die Menschen in der Grube noch lebten; sie hoben die Hände und riefen: „Rettet uns, rettet uns!“ Normalerweise reicht man dann einem Menschen die Hand, doch die Deutschen sind hingegangen, es hat einen Knall gegeben, und dann verschwanden sie wieder. Ich habe meine Familie dort liegen sehen, ich habe Freunde gesehen, Freundinnen, die noch gelebt haben. Aber so haben die Deutschen ihr Leben beendet. Und wir sind von den Gräbern weggegangen – mit gebrochenem Herzen. (…) Als wir ins Ghetto zurückgekehrt sind, haben die Älteren gefragt: „Was ist geschehen?“ Wir haben geschwiegen. Der Mund konnte sich nicht öffnen, um zu erzählen, was da passiert ist.“ Chanan L. über das Ghetto Iwje

„Sogar meine eigene Frau und meine eigenen Kinder kennen die Details nicht. So viele fürchterliche Dinge, die man am liebsten vergessen würde. Was hat mich dazu bewegt, dass ich mich nach 53 Jahren dazu entschieden habe, mich zu offenbaren? (…) Ich komme zu der Ansicht, dass unsere Erlebnisse (…) erhalten werden sollen: als Mahnung und für die Nachkommenschaft, damit die jungen Generationen zurückblicken können und sehen können, wie furchtbar diese Zeit war.“ Tomasz M.