klirrende kälte, bibbernde feuerwerker

Hunderttausende Berliner und Touristen haben in der Silvesternacht mit guter Laune und vielen Pullovern gegen die eisige Kälte in der Hauptstadt angekämpft. „Das ist nur eine Frage der Kleidungsschichten“, sagte eine Mittvierzigerin, die schon weit vor null Uhr am Pariser Platz auf das neue Jahr anstieß. Punkt Mitternacht stiegen hoch über dem Brandenburger Tor die Raketen in die Luft. Hinter dem hell angestrahlten Tor ragte ein 40 Meter hohes Riesenrad in den Nachthimmel hinein, während sich über dem jüngst renovierten Wahrzeichen der Hauptstadt in einem zehnminütigen Feuerwerk bunte Lichterregen

aus mehr als 1.800Raketen entfalteten. Seit dem Nachmittag flanierten die Besucher auf der 2,5 Kilometer langen Festmeile vom Großen Stern im Westen bis fast zur Friedrichstraße im Osten des Brandenburger Tores. Musikbühnen, Partyzelte, Imbissbuden und Getränkebars reihten sich aneinander. Wegen der beißenden Kälte zogen sich jedoch viele Feiernde im Lauf des Abends in die Festzelte zurück, die in diesem Jahr erstmals aufgebaut worden waren. „Ich finde es wunderbar hier“, sagte der 25-jährige Frank aus Lichtenberg. „Party am Brandenburger Tor und trotzdem im Warmen sitzen.“ Dagegen halfen

auf den Berliner Straßen, Plätzenund Dächern (Foto) nur Stirnbänder, Kopftücher oder bunte Mützen in allen Formen. Ein positives Resümee zog die Polizei. Bewährt habe sich erneut, dass auf dem ganzen Festgelände kein Feuerwerk gezündet werden durfte, sagte ein Sprecher. Trotzdem mussten 62 Menschen in Krankenhäusern behandelt werden. Die Sanitäter vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) leisteten 387 Mal Erste Hilfe. Der Boulevard Unter den Linden war bereits gestern Mittag wieder aufgeräumt. Eine private Firma hatte rund 100 Tonnen Müll beseitigt. DPAFOTO: MARC VOLK