Prima Klima : Wetterexperte fordert Energiewende
Der international renommierte Klimaforscher Mojib Latif wechselt vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg zum Kieler Institut für Meeresforschung. Latif bestätigte am Sonnabend, dass er die Professur in Kiel übernommen habe.
Die sintflutartigen Regengüsse und die milden Temperaturen zur Jahreswende sind nach seiner Überzeugung Hinweise auf die globale Klimaerwärmung. „Wir müssen damit rechnen, dass diese Entwicklung sich fortsetzt“, sagte Latif. In den vergangenen 100 Jahren habe die globale Erwärmung aufgrund der verstärkten Nutzung fossiler Energien wie Öl und Kohle um 0,7 Grad zugenommen. „Heute können wir nichts mehr dagegen tun, dass die Erde sich in den nächsten 100 Jahren um weitere 1 bis 1,5 Grad erwärmt“, meinte Latif.
Alles, was über diesen Wert hinausgehe, könnte durch Einsparen und den Umstieg auf erneuerbare Energien wie Sonne, Wind und Wasser begrenzt werden: „Die Kardinalfrage lautet deshalb: Wie können wir weltweit den erneuerbaren Energien zum Durchbruch verhelfen?“ sagte Latif.
Der 48-Jährige wurde in Hamburg als Sohn pakistanischer Eltern geboren. Latif studierte an der Universität Hamburg Meteorologie und promovierte über das Wetterphänomen El Niño. Seit 1983 arbeitete der Klimatologe am Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie. Für seine Fähigkeit, schwierige Sachverhalte Laien verständlich zu machen, wurde Latif mit dem Max-Planck-Preis für öffentliche Wissenschaft ausgezeichnet. dpa