: was macht eigentlich ...Klaus Böger?
Schwachmaten fördern
Es gibt diese Zeiten: Da macht die Politik Winterschlaf, es passiert – Gott sei Dank – mal nichts. Und die Presseleute haben Probleme, seriös ihre Zeitungen, Radiosendungen und Fernsehnachrichten zu füllen. In solchen Tagen, und sie gehen so gerade vorbei, meldete sich früher zuverlässig Jürgen W. Möllemann mit irgendeinem Gaga-Vorschlag. Jürgen W. Möllemann ist politisch tot. Aber Klaus Böger lebt!
Nun kann der Schulsenator nichts dafür, dass der Spiegel ihn mal knapp und vernichtend als „immermüden Böger“ tituliert hat – aber, sorry, das trifft es einfach. Dumm nur, dass der SPD-Mann auch noch Sportsenator ist und in dieser Funktion nun eine Idee hatte: „Ich kann mir gut vorstellen, dass im fertig gestellten Olympiastadion Biathlon stattfinden kann. Das Stadion ist groß genug. Wir haben das Maifeld dafür. Das sind gute Voraussetzungen für diesen Sport in Berlin.“
„Auf Schalke“ in Gelsenkirchen hat das ja schon geklappt: Aber glaubt ernsthaft jemand, dass dies auch in der Hauptstadt gelingt? Im tiefsten Urstromtal? Unter Böger? Und selbst wenn es unter dem Immermüden doch zum Ski- und Schießspektakel kommen sollte: Brauchen wir diesen ökologischen Schwachsinn, der sicher nur mit Eiskanonen realisiert werden kann?
Zugegeben, dieses Argument wird unsere geliebten Bolle-Berliner kaum abschrecken: Hirnlose Spektakel haben in der Hauptstadt noch immer ihr Publikum gefunden. Aber darf man als Politiker die Schwachmaten auch noch auf den Geschmack bringen? GES FOTO: ARCHIV