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Archiv-Artikel

Zu viel Nitrat in Rucola

Behörden berichten von extrem hohen Nitratgehalten. Mengen von 13 Gramm pro Kilo Rucola nachgewiesen

HAMBURG dpa ■ Wer gerne Rucola-Salat isst, nimmt dabei nach neuen Untersuchungen eine extrem hohe Menge an Nitrat zu sich. Die Stickstoff-Verbindung gilt als gesundheitlich bedenklich. Nitrat wird im Magen zu Nitrit umgewandelt. Aus Nitrit und einer Reihe stickstoffhaltiger Substanzen können schließlich Krebs erregende Nitrosamine entstehen. Das meiste Nitrat ist in den Stielen der Rucola-Blätter gespeichert. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart habe in den Rucola-Blättern Rekordmengen von bis zu 13 Gramm Nitrat pro Kilogramm nachgewiesen – etwa drei Mal so viel, wie in Kopfsalat maximal zulässig sei, schreibt das Magazin Der Spiegel.

Auch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit berichte von „vielfach extrem hohen Nitratgehalten“ in untersuchten Proben. Beanstanden könnten die Behörden das unter anderem in Südeuropa beheimatete Gewächs gleichwohl nicht: Anders als etwa im Fall von Spinat, Eisberg- oder Eichblattsalat, die als stark Nitrat anreichernd bekannt sind, fehle ein Grenzwert für Rucola, da er nicht als Salatpflanze gilt.

Ende 2000 hatte eine europäische Kommission in Brüssel die EU-Mitgliedstaaten aufgefordert, Daten einzureichen. Das Ergebnis dieser Abfrage „liegt noch nicht vor“, sagte eine Sprecherin des Bundesverbraucherschutzministeriums am Samstag in Berlin. Schon im Jahr 2000 hatten Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gesetzgeberische Aktivitäten angemahnt.