Die Diskontinuität der Vollständigkeit
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Ein seltener Zustand temporärer Komplettheit ist aus der Kulturredaktion der taz Bremen zu vermelden: Ende des Jahres hat Benno Schirrmeister, vorher bei der Märkischen Allgemeinen aus Potsdam und ausgezeichnet mit dem Alexander-Rhomberg-Preis der Gesellschaft für Deutsche Sprache, seine Arbeit als Kulturredakteur begonnen.

Damit gibt es erstmals seit knapp zwei Jahren wieder eine Vollbesetzung in der Bremer Kulturredaktion: Im Februar 2001 wechselte Franco Zotta zur Bertelsmann-Stiftung, Barbara Kern ging Mitte des Jahres nach München und Christoph Köster tauschte im September 2001 den taz-eigenen Schlachte/Weserblick mit der Osterholzer buten un binnen-Redaktion und deren Option auf einen Platz am Fluss. Im Anschluss bestand die Kulturredaktion aus Henning Bleyl (Kulturredakteur seit Mai 2001) sowie tatkräftiger und sehr dankenswerter Unterstützung aus der Bremer Politik-Redaktion.

Lichtblicke brachte der Dezember mit der Einstellung von Klaus Irler als Volontär, der sich zuvor vom eingefleischten Rechtsaußen und Torschützenkönig des TSV Oberisling zum aufgeklärten Absolventen des Spezial-Studiengangs „Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis“ gewandelt hatte. Klaus Irlers Medienlaufbahn begann 1991, als Barbara Kern in der Woche eine Rezension über die Regensburger Rockband „The Torture“ schrieb – dort war er Schlagzeuger und von Barbaras Text so begeistert, dass er ihre Fußstapfen anpeilte.

Allerdings: Das Glück der Vollständigkeit wird nicht überstrapaziert werden. Ab Ende des Monats reduziert Henning Bleyl seine Arbeitszeit, um sich Vaterfreuden hinzugeben. taz