: Betr.: kinotaz nord
A
A Scanner Darkly USA 2006, R: Richard Linklater, D: Keanu Reeves, Robert Downer Jr. / Originalfassung ohne Untertitel
“Selbst in der kuriosen Geschichte der Verfilmungen von Philip-K.-Dick-Werken (,Paycheck‘, ,Total Recall‘) nimmt Linklaters Adaption des (angeblich persönlichsten) Dick-Romans eine Sonderstellung ein. Das hat mehrere Gründe, deren augenscheinlichster der graphische Zugang ist. Wie schon bei ,Waking Life‘ vertraut der Regisseur auf die sogenannte Rotoskop-Animations-Technik, mit der es möglich ist, real gefilmtes Material vom Computer ,nachzeichnen‘ zu lassen. Das gibt dem Film nicht nur einen faszinierenden Look, sondern eröffnet zudem die Möglichkeit, technische Tricks ohne kostenintensive CGI umsetzen zu können - insbesondere bei den Effekten, die nötig sind, um die Formwandelfähigkeit der Undercover-Drogenagenten zu visualisieren. Obwohl sich das Script so eng an Dicks Vorlage hält wie keine Adaption bislang und obwohl Richard ,Dazed & Confused‘ Linklater Drogen-Dialoge schreiben kann wie kein anderer, vermag einen der Film ,A Scanner Darkly‘ doch nie so zu faszinieren wie das Buch.“ (evolver) HH
B
Der Baader Meinhof Komplex Deutschland 2008, R: Uli Edel, D: Martina Gedeck, Moritz Bleibtreu
„Das Sachbuch von Stefan Aust wurde als großes Kino adaptiert, das zugleich analytisch sowie differenziert erzählt. Die Gewaltszenen werden mit den Mitteln von Actionfilmen inszeniert; die Show-Werte machen aber nie die Inhalte vergessen. Der Film versucht, sowohl den Terroristen wie auch den Vertretern der Staatsgewalt gerecht zu werden, indem er beide Seiten mit einer ähnlich objektiven Distanz beschreibt. Dies ist ein historischer Film über die jüngste bundesdeutsche Vergangenheit, und als solcher scheint er beeindrukkend authentisch. Von der Ausstattung über Kostüm, Make-up bis zur Sprechweise der einzelnen Protagonisten wirkt das alles wie aus einem Guss. Und so hat Uli Edel hier einen Film in der Tradition von Constantin Costa-Gavras gemacht: Der „Baader Meinhof Komplex“ ist zugleich politisch und spannend.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) H, HH, HL, KI
Babylon A. D. USA/Frankreich 2008, R: Mathieu Kassovitz, D: Vin Diesel, Melanie Thierry
„Osteuropa in der nahen Zukunft: Der Söldner Toorop erhält den Auftrag, ein Mädchen und ihre Aufpasserin aus der Krisenregion illegal nach New York zu schmuggeln. Doch an der vermeintlichen Jung-Nonne sind viele interessiert, Gewalt, Korruption und Gegenspieler machen die Reise bald zum Himmelfahrtskommando. Trotz schöner Ideen, leidlich rasanter Action-Sequenzen und Gastauftritten von Herrn Depardieu und Frau Rampling ist Kassovitz‘ Film so konfus wie berechenbar. Auch für das große Genre-Spektakel reicht es leider nicht.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Back to Africa Österreich/Deutschlandd 2008, R: Othmar Schmiderer
„Singend und tanzend beschwören sie die Magie des schwarzen Kontinents und zaubern in der Zirkusshow ‚Afrika! Afrika!‘ von André Heller ein ‚Paradies der Lebensfreude‘ auf die Bühne: Fünf der Artisten begleitet Othmar Schmiderer ein Jahr lang, wobei die Besuche in der Heimat im emotionalen Zentrum stehen. Endlich ein echter Dokumentarfilm, möchte man jubeln: ohne betuliche Off-Kommentare und vordergründig gestrickte TV-Dramaturgie. Dafür mit Mut zur Langsamkeit und einer Nähe zu den Menschen, die den Zuschauer mitnimmt in das bi-kontinentale Leben der Künstler.“ (Cinema) HB
Barton Fink USA 1991, R: Joel &Ethan Coen, D: John Turturro, John Goodman
“Ein New Yorker Bühnenautor gerät als Drehbuchautor in Hollywood in eine Schaffenskrise, wird in einen Mord verwickelt und durch einen Serienmörder mit bedrohlichen Ereignissen konfrontiert, denen er gerade noch mit heiler Haut entrinnen kann. Eine rabenschwarze Komödie, als filmische Achterbahnfahrt inszeniert, die dem Zuschauer den festen Boden unter den Füßen zu entziehen versucht. Perfektes Unterhaltungskino mit glänzenden Darstellern und beeindruckenden visuellen Effekten.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
C
Casablanca USA 1942, R: Michael Curtiz, D: Humphrey Bogart, Ingrid Bergmann
“Casablanca ist ein Ort der Läuterung und der Entscheidungen, für den es selbst keine Zukunft gibt. Und schließlich ist Casablanca der Ort, in dem sich das Geschehen des Krieges, Gewalt, Not und Diktatur, in persöhnlichem Schicksal, im Melodram verdichten. Dieser Zustand, den Curtiz mit sensiblem, atmosphärischem Gespür ausschließlich im Studio realisierte, spiegelt nicht nur die Stimmung in Amerika zur Zeit des Krieges, sondern zeigt auch die Situation der Emigranten in Hollywood selbst.“ (Georg Seeßlen) H
Die Chroniken von Narnia – Prinz Kaspian von Narnia USA 2008, R: Andrew Adamson, D: Ben Barnes, William Moseley
„Der Prinz ist ein hübscher Bursche und hat daher viele Neider, die ihm nicht nur die Locken, sondern gleich den Kopf abschneiden möchten. Doch vier bleichgesichtige britische Kinder eilen ihm zu Hilfe. In Andrew Adamsons zweiter ‚Narnia‘-Verfilmung, beruhend auf den legendären Fantasy-Romanen von C. S. Lewis, reisen Londoner Teenager während des Zweiten Weltkriegs ins Königreich Narnia. Im Gegensatz zu den Helden bedauert der Zuschauer bald, keine Zeitreiserücktrittsversicherung abgeschlossen zu haben - so sehr nerven manche der Figuren, etwa die fechtende Maus Reepicheep, der man den Kater aus „Shrek“ an den Hals wünscht.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL
Comedian Harmonists Deutschland 1997, R: Joseph Vilsmaier, D: Ben Becker, Ulrich Noetken
Diese posthume Erfolgsgeschichte mußte natürlich auf der großen Leinwand enden, und der große Gefühlsbademeister Vilsmaier ist wohl auch der richtige Mann dafür. Man könnte sich zwar auch eine schön böse Tragikomödie von Helmut Dietl vorstellen, die dem raffinierten Witz ihrer Lieder sicher näherkäme, aber bei Künstlerbiographien mit solchen Pflichtzutaten wie „Aufstieg und Fall“, den Greatest Hits und Schauspielern, die den Originalen möglichst ähnlich sehen, stört zuviel Originalität nur. Nur die Diskrepanz zwischen dem eher schwerfälligen Film und der leichtfüßigen Musik der Comedian Harmonists irritiert etwas: dies ist der kleine grüne Kaktus in Cinemascope. (hip) HH
Couscous mit Fisch Frankreich 2007, R: Abdel Kechiche, D: Mohamed Benabdeslem, Farida Benkhetache
„So berühmt und so unverwechselbar wie Fatih Akin in Deutschland ist Abdellatif Kechiche in Frankreich: Die Filme des einen wie des anderen sind geprägt von der Erfahrung und dem Selbstverständnis einer muslimisch geprägten Gesellschaft; in Frankreich stammen die Traditionen im Wesentlichen aus Nordwestafrika. Kechiche, 48, Sohn tunesischer Einwanderer, erzählt in ‚Couscous mit Fisch‘, wie ein alternder Werftarbeiter in einer südfranzösischen Hafenstadt unter schäbigen Vorwänden auf die Straße gesetzt wird und wie er in diesem Augenblick, als er nichts mehr zu verlieren hat, auf die abenteuerliche Idee verfällt, ein abgewracktes Schiff am Quai in ein Restaurant für Spezialitäten aus seiner Heimat zu verwandeln. Es ist das Projekt eines Narren, doch es bringt eine entwurzelte und zerrissene Großfamilie allmählich wieder zusammen, und Kechiches suggestive, geduldig genaue Erzählung schafft ein filmisches Wunderwerk: Seine Detailfülle und Lebendigkeit überwältigt, doch eine Unterströmung von Einsamkeit und Verzweiflung gibt ihm Tiefe.“ (Der Spiegel) H, HH
D
The Dark Knight USA 2008, R: Christopher Nolan, D: Christian Bale, Heath Ledger
„Ein nachtschwarzes Drama, das keine strahlenden Helden kennt. Der Joker terrorisiert Gotham City, Batman zweifelt an sich und seiner Rolle, und ein Staatsanwalt versucht, mit legalen Mitteln Recht und Ordnung durchzusetzen. Ein Schatten paranoider Bedrohung und fatalistischer Vorahnung hängt vom ersten Bild an über diesem Film, in dem jede Figur an den Rand der Katastrophe gerät. Ganz bewusst ruft der Film immer wieder gespenstische Erinnerungen an 9/11 hervor und fragt, mit welchen Mitteln man Terror bekämpfen kann.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Dr. Alemán Deutschland 2008, R: Tom Schreiber, D: August Diehl, Marleyda Soto
„‚Dr. Alemán‘ ist eine Abenteuergeschichte über die Gier nach Erfahrung und die Lust, jedes Risiko einzugehen. Grandios spielt August Diehl den jungen Medizinstudenten Marc, der sein praktisches Jahr als Arzt in Kolumbiens Gangster-Metropole Cali absolviert und zwischen die Fronten des Drogenkriegs gerät. Wie der Brasilianer Fernando Meirelles für seinen Film ‚City of God‘ drehte auch der deutsche Regisseur Tom Schreiber mit einheimischen Jugendlichen, so dass ihm immer wieder Szenen von eindringlicher Realitätsnähe gelingen. Pakkend erzählen Schreiber und Drehbuchautor Oliver Keidel von dem Irrglauben, die Regeln einer fremden Gesellschaft brechen zu können.“ (Der Spiegel) H, HH
E
Elegy oder die Kunst zu lieben USA 2008, R: Isabel Coixet, D: Sir Ben Kingsley, Penélope Cruz
„Elegy oder die Kunst zu lieben“ ist wohl die erste Altherrenphantasie der Filmgeschichte, die von einer Frau inszeniert wurde. Basierend auf dem Roman ‚Das sterbende Tier‘ von Philip Roth lässt die spanische Regisseurin Isabel Coixet (‚Das geheime Leben der Worte‘) ihren von Ben Kingsley gespielten Helden, einen angejahrten New Yorker College-Professor und Frauenhelden, wie einen eitlen Gockel auf und ab spazieren; doch statt ihm die Federn zu rupfen, treibt sie ihm die jungen Hühner zu. Die schlaue und schöne Studentin Consuela (Penélope Cruz) hat es ihm besonders angetan. Wenn die Regisseurin Cruz vor der Kamera drapiert, mit nichts als Stöckelschuhen bekleidet, betrachtet sie ihre Hauptdarstellerin mit dem Blick eines Lustgreises.“ (Der Spiegel) H, HH, HL, KI
Die Entdeckung der Currywurst Deutschland 2008, R: Ulla Wagner, D: Barbara Sukowa, Alexander Khuon
Zum Schluss des Films wird tatsächlich der historische Moment gezeigt, an dem Currypulver sich mit Ketchup vermischte und wenig später in einem Hamburger Imbiss die erste Currywurst verkauft und gegessen wurde. Doch wie schon in der Novelle von Uwe Timm ist diese ‚Entdeckung der Currywurst‘ nur der Aufhänger der Geschichte, in der von der Umbruchsituation in Deutschland am Ende des zweite Weltkrieges erzählt wird. Ulla Wagner erzählt ganz klassisch, fast ein wenig behäbig, aber dieser Stil und dieser Rhythmus sind dem Stoff angemessen. Der Film zeigt, wie die Zivilisten in jener Zeit ihren Alltag bewältigten, und dabei kommen all jene Qualitäten zum Vorschein, die auch schon das Buch von Timm ausgezeichneten. So gelingt es, eine Ahnung von dem Lebensgefühl jener Zeit zu vermitteln. Dabei sticht Barbara Sukowa heraus, die mit einer großen Intensität, Glaubwürdigkeit und ganz eigenen, bodenständigen Eleganz eine „proletarische Eva Braun“ verkörpert. (hip) H, HB, HH, HL, KI, OL
Europa Dänemark/Schweden/Deutschland/Frankreich, 1990, R: Lars von Trier , D: Jean-Marc Barr, Barbara Sukowa /Originalfassung ohne Untertitel
“Ein Amerikaner deutscher Abstammung kommt nach dem Krieg nach Deutschland, um als Schlafwagenschaffner seinen Beitrag zum Wiederaufbau des Landes zu leisten. Der idealistische junge Mann gerät in ein Komplott von deutschnational gesinnten Werwölfen, die die amerikanische Militärregierung mit allen Mitteln bekämpfen, und wird am Ende zu einer Verzweiflungstat getrieben. Eine geradlinig erzählte Mischung aus Thriller und Melodram, die sich an den klassischen Vorbildern der Genres orientiert, doch durch ihren ausgefallenen visuellen Gestaltungswillen die vorgegebenen Grenzen sprengt. Zugleich wird der Versuch unternommen, Film als Mittel der Massensuggestion einzusetzen. Wegen der optisch ausgefeilten Form sehenswert.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
F
The Fighters USA 2008, R: Jeff Wadlow, D: Sean Faris, Djimon Hounsou, Amber Heard
„Ein traumatisierter Schüler bekommt durch die Free-Fight-Ausbildung bei einem gestrengen Kampfsportlehrer und durch die Liebe einer Klassenkameradin allmählich seine Aggressionen in den Griff. Eindimensionaler und gewaltverharmlosender Genremix aus Highschool-Drama und Martial-Arts-Kino.“ (tip) H, HB, HH, KI
The 5th Commandment USA 2008, R: Jesse Johnson, D: Rick Yune, Keith David
„Auftragsmörder Chance soll in Bangkok Sängerin Angel ausknipsen, wechselt aber die Seiten, als er in ihrem Leibwächter seinen Bruder erkennt. Hölzerne Akteure, stereotype Dramaturgie, mittelprächtige Kampfeinlagen - diese einfallslose B-Movie-Version von „Bodyguard“ wäre als DVD-Premiere besser aufgehoben - oder in den 80er Jahren.“ (Cinema) BHV, HB, HH
Finnischer Tango Deutschland 2008, R: Buket Alakus, D: Christoph Bach, Mira Bartuschek
Wer würde einem Schwerstinvaliden seinen Behindertenausweis klauen? Wer würde den neuen Rollstuhl eines Spastikers auf dem Hehlermarkt verhökern? Wer würde einer jungen, geistig behinderten Frau ihre Ersparnisse abluchsen und sie einem Callboy zuführen? Sie sehen, wir haben es bei dem Protagonisten des Spielfilms „Finnischer Tango“ mit einem ziemlichen Früchtchen zu tun. Alexander heißt dieser asoziale und gefühllose Klotz von einem Mann – überraschend ist nur, dass er auf seinem Akkordeon so schön traurige Tangos spielen kann. Er steckt so tief im Schlamassel, dass er sich als Epileptiker ausgeben muss, um sich so Arbeit in einem Theaterprojekt für Behinderte und dann Unterschlupf in deren Wohngemeinschaft zu erschwindeln. Doch bei dieser Gruppe findet er sich schnell in einem Crashkurs im Fach Empathie wieder. Der bisher erfolgreichste in Bremen produzierte Spielfilm „Verrückt nach Paris“ folgt dem gleichen dramaturgischen Muster, und so verwundert es kaum, dass mit Eike Besuden einer der beiden Regisseure jenes Films bei „Finnischer Tango“ als Produzent mitgearbeitet hat.Während „Verrückt nach Paris“ filmisch eher grob gestrickt war und vor allem durch die intensive Darstellung der behinderten Schauspieler überzeugte, ist „Finnischer Tango“ sowohl vom Drehbuch wie auch von der Regie her ein ausgefuchstes Werk. (hip) H, HB, HH, OL
Freche Mädchen Deutschland 2008, R: Ute Wieland, D: Henriette Nagel, Emilia Schüle
„Erste Liebeserfahrungen dreier vierzehnjähriger Freundinnen. Ein Film, der bekannte Muster bedient, aber durch das Trio der Hauptdarstellerinnen ebenso überzeugt wie dadurch, dass er nicht wenigen Figuren Entwicklungsmöglichkeiten zubil(tip) HBligt. Verfilmung der erfolgreichen Buchserie.“ (tip) BHV, H, HB, HH, HL, KI, OL
Friedliche Zeiten Deutschland 2008, R: Neele Leana Vollmar, D: Katharina Schubert, Oliver Stokowski
„Nach ihrer Flucht aus der DDR hat sich eine fünfköpfige Familie Anfang der 1960er-Jahre mehr schlecht als recht im Westen eingerichtet, wobei die Frau immer wieder die Ängste und Sorgen ihrer drei Kinder schürt. Dies führt zur Trennung der Eltern und zum Versuch des Nachwuchses, die Ehe wieder zu kitten. Eine detailfreudig ausgestattete, aber recht harmlose Familienkomödie, für die das bewegte Zeitgeschehen vor allem wehmütiges Kolorit ist. Das solide gespielte Nostalgie-Kino zeigt selbst Hässliches durch den milden Schleier des Erinnerns.“ (filmdienst) H, HB, HH
Frontalknutschen USA 2008 , R: Gurinder Chadha, D: Alan Davies, Georgia Groome
„Gurinder Chadha, Regieexpertin in generationsunabhängigen Frauenfragen (‚Kick It Like Beckham‘, ‚Liebe lieber indisch‘), verfilmt die beiden Startbände der erfolgreichen Teenbücher von Louise Rennison. Ihre Komödie über die ersten Beziehungsabenteuer junger Mädchen hat Charme, Witz und Protagonistinnen, die mit ihrer Natürlichkeit eine einfache Geschichte im Ton eines romantischen Märchens tragen.“ (Blickpunkt:Film) BHV, H, HB, HH, KI, OL
G
Gefahr und Begierde USA/Hongkong 2007, R: Ang Lee, D: Tony Leung Chiu-wai, Joan Chen / Originalfassung mit Untertiteln
“China während der japanischen Besatzung Ende der 1930er-Jahre: Eine Gruppe idealistischer Studenten gründet eine Widerstandszelle und versucht, einen gefährlichen Kollaborateur zu töten. Als Lockvogel soll eine junge Frau agieren, die nach dem ersten Scheitern des Anschlags drei Jahre später beim neuen Versuch ein Verhältnis mit dem Opfer eingeht. Ein elegisch inszeniertes Drama um Begehren, Moral, Verrat und (sexuelle) Gewalt, das seine üppig ausgestattete Geschichte nuancenreich erzählt und zugleich eine Liebeserklärung an das mondäne Shanghai jener Jahre darstellt.“ (filmdienst) HH
Die Girls von St. Trinian Großbritannien 2007, R: Oliver Parker, Barnaby Thompson, D: Rupert Everett, Colin Firth
„Das Mädchencollege St. Trinian’s soll geschlossen werden. Aber die Mädels planen, die Geldknappheit durch den Raub eines Jan-Vermeer-Gemäldes zu beseitigen. Komödie nach Cartoons von Ronald Searle aus den 1950er Jahren und einer darauf basierenden britischen Spielfilmreihe. Doch Plot, Inszenierung, Gags und Filmfiguren wirken hier gleichermaßen fad - da helfen auch klassische St.-Trinian’s-Zutaten wie die andauernden Auseinandersetzungen mit dem Bildungsministerium und die von Rupert Everett interpretierte Doppelrolle der Schulleiterin Miss Fritton und ihres fiesen Bruders nichts.“ (tip) H, HB, HH, KI, OL
Gomorrha - Reise in das Reich der Camorra Italien 2008, R: Matteo Garrone, D: Salvatore Abruzzese, Simone Sacchettino
„Roberto Saviano lebt gefährlich. Der junge Autor aus Neapel schrieb 2006 ein Buch über die italienische Mafia. “Gomorrha“ war ein riesiger Erfolg, auch weil Saviano kein Blatt vor den Mund nahm und die Unsitten der Camorra, wie die Mafia in Neapel heißt, eindrücklich beschrieb. Matteo Garrone verfilmte mit „Gomorrha - Reise in das Reich der Camorra“ nun diese brisante Buchvorlage. Er erzählt gekonnt von den kriminellen Machenschaften und menschlichen Verstrickungen anhand von fünf Einzelschicksalen und schreibt damit die Tradition großer Mafia-Filme wie „Scarface“ oder „Der Pate“ fort.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL
H
Hancock USA 2008, R: Peter Berg, D: Will Smith, Charlize Theron
„‚Hancock‘ ist ein Superheld in der Sinnkrise. Unrasiert und übelriechend, kippt er Whiskey in sich hinein, bevor er losfliegt. Doch auch der hochprozentige Biokraftstoff gibt dem von Will Smith gespielten Weltenretter keinen rechten Schwung. Er ist lebensmüde, weil er schon zu lange unsterblich ist. Mit aberwitzigen Einfällen erzählt Regisseur Peter Berg von guten Taten, die böse enden. Einmal wirft Hancock einen gestrandeten Wal zurück ins Meer – dummerweise direkt auf ein Segelboot. Leider werfen auch Smith und Berg ihre Komik über Bord, wollen nicht nur die großen Lacher, sondern auch die ganz großen Gefühle - und versinken in Melodramatik. Statt nach emotionaler Tiefe zu suchen, wären sie besser an der Oberfläche geblieben.“ (Der Spiegel) HB, HH, KI
I
Ich habe den englischen König bedient Tschechien/Slowakei 2006, R: Jirí Menzel, D: Ivan Barnev, Julia Jentsch
„In einer skurrilen Zeitreise, die von den 1920er- bis in die 1950er-Jahre führt, erzählt Jirí Menzel vom Aufstieg und Fall eines tschechischen Kellners. Die kleinwüchsige Hauptfigur erinnert sich dabei an die Zeit der ersten tschechischen Republik, der deutschen Besatzung und des Nachkriegs. Politische Umbrüche und heftige Amouren erhalten in seiner Rückblende ein ähnliches Gewicht, wobei es dem Film vorrangig um das Charakterbild eines um Anpassung bemühten und primär am eigenen Fortkommen interessierten Kleinbürgers geht. Dabei nähert sich Menzel seinem Helden eher zärtlich als mit dem Gestus der Abrechnung, bevorzugt weiche Töne und sinnliche Bilder und jongliert lustvoll mit der Filmgeschichte. Der schöne, vielleicht etwas altväterliche Abschluss eines meisterlichen Lebenswerks.“ (filmdienst) BHV, HB, HH
Ich will da sein - Jenny Gröllmann Deutschland 2008, R: Petra Weisenburger
„Biografischer Dokumentarfilm über die Ost-Berliner Schauspielerin Jenny Gröllmann (1947-2006), der ihr Leben anhand von Ausschnitten aus zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen, Interviews mit Freunden und Kollegen sowie Selbstaussagen reflektiert. Die melancholische, intime Hommage konzentriert sich auf das künstlerische Schaffen der an Krebs verstorbenen Darstellerin und widerlegt mit größtmöglicher Sachlichkeit, aber auch emotionaler Beteiligung die Angriffe, denen Jenny Gröllmann wegen ihrer vermeintlichen Stasi-Tätigkeit ausgesetzt war.“ (filmdienst) H, HB
Die Insel der Abenteuer USA 2008, R: Jennifer Flackett, Mark Levin, D: Jodie Foster, Abigail Breslin
Ein kleines Mädchen, das alleine auf einer Insel gefährliche Abenteuer besteht und eine Erwachsene, die sich so hilflos gebärdet wie ein Kind. Solche Geschichten lieben Kinder, und man merkt es diesem Film in jeder Einstellung an, dass sich sowohl die Autorin der Vorlage wie auch die Filmemacher genau überlegt haben, wie sie ihr Zielpublikum am geschicktesten verführen können. Die kleine Nim lebt in einer paradiesischen Abenteuerwelt, und die kleinen Zuschauer müssen nie wirklich Angst haben, dass ihr oder ihrem Vater tatsächlich etwas Schlimmes passiert. Stattdessen werden Erwachsene von einem Kind in die Flucht geschlagen oder müssen etwas Ekliges essen, und sogar die Fürze eines digitalen Seehundes werden als taktische Waffe eingesetzt. Jodie Foster hat wohl noch nie so übertrieben agiert, aber bei der Slapstickrolle einer hilflosen Stadtneurotikerin ist genau dies auch angemessen. (hip) H, HB, HH
J
Jeder siebte Mensch Österreich/Luxemburg 2006, R: Elke Groen, Ina Ivanceanu
“Am Beispiel von drei Dörfern in verschiedenen Provinzen dokumentiert dieser eindrucksvolle Film das entbehrungsreiche und rückständige Dasein der Landbevölkerung im Herzen Chinas. Hier profitieren die Menschen nicht vom kapitalistischen Aufschwung in den boomenden Industrieregionen: sie müssen mehrheitlich am Existenzminimum wirtschaften und haben noch immer mit den Folgen maoistischer Politik zu kämpfen.“ (tip) H
K
Knowledge is the Beginning Deutschland 2006, R: Paul Smaczny / Originalfassung mit Untertiteln
„1999 gründeten der Dirigent Daniel Barenboim und der Schriftsteller Edward Said in Weimar das „West-Eastern Divan Orchestra“ . Seite an Seite spielen hier junge Musiker aus Israel, Palästina, Syrien, Ägypten und dem Libanon. Der Film erzählt die Geschichte dieses außergewöhnlichen Projekts. Fünf Jahre lang hat der Leipziger Regisseur Paul Smaczny das Jugend- Ensemble begleitet. Die mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnete Dokumentation zeigt, welchen Schwierigkeiten die jungen Musiker ausgesetzt sind, wie die politische Realität ihr alltägliches Leben beeinflusst und was das gemeinsame Musizieren zu bewirken vermag.“ (Kino 46) HB
Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber Großbritannien/ Frankreich 1989, R: Peter Greenaway, D: Tim Roth, Helen Mirren
“Greenaway ist ein wahrer Misantrop. In diesem Film gibt es eine kaum verschleierte Verachtung für die blasse Schwäche des menschlichen Fleisches inmitten der protzenden Zelebration von Stoffen, Möbeln und Speisen. Und wenn Greenaway‘s Kamera immer wieder schnell seitlich von Raum zu Raum fährt, erinnert sie an die Bewegungen einer Ratte an der Fußleiste - erregt durch den menschlichen Unrat.“ (David Thomson) HH
Kung Fu Panda USA 2008, R: John Stevenson, Mark Osborne
Po, der Panda, hat einen Traum – und damit auch ein Problem: Verfressen und schwergewichtig schuftet er in einem Nudelrestaurant, während er sich ganz dem asiatischen Kampfsport Kung-Fu verschrieben hat. In diesem Animationsfilm wird Po zum „Drachenkrieger“ bestimmt, der sein Heimatdorf vor der Rückkehr des schrecklichen Schneeleoparden Tai Lung bewahren soll. Sein Mentor und Kung-Fu-Meister Shifu sieht angesichts der auserwählten Panda-Kampfkugel eher schwarz, was dessen Siegeschancen angeht. Dynamische Animationen und charmante Charaktere werden beim jungen Publikum gut ankommen. (Rheinischer Merkur) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Die Kunst des negativen Denkens Norwegen 2006, R: Bård Breien, D: Fridtjov Saheim, Kirsti Eline Torhaug
„Die Feelbad-Komödie des Jahres: Der 33-jährige Geirr sitzt nach einem Unfall im Rollstuhl. Weil Ingvild den Zynismus und das Selbstmitleid ihres Freundes nicht länger erträgt, hetzt sie ihm die Therapeutin Tori mit einer Horde gutgelaunter Vorzeigebehinderter auf den Hals. Doch statt sich von ihrem Optimismus anstecken zu lassen, zieht Geirr die Mitglieder der Gruppe nach und nach auf seine Seite. Ein intelligentes Plädoyer gegen Political Correctness und Gute-Laune-Zwang, das so clever wie unterhaltsam ist.“ (Cinema) H, HB, HH, KI
L
Leg dich nicht mit Zohan an USA 2008, R: Dennis Dugan, D: Adam Sandler, John Turturro
„Überdrehte Komödie mit Adam Sandler, der den tödlichsten Agenten des Mossad spielt, der sich in New York als Friseur eine neue Existenz aufbaut, bis er von der Vergangenheit eingeholt wird. Nach ‚Chuck und Larry‘ packt Adam Sandler erneut ein heißes Eisen an. Unterstützt von seinem langjährigen Weggefährten Dennis Dugan (Regie u. a. bei ‚Happy Gilmore‘ oder ‚Chuck und Larry‘) und Comedy-Produzent du jour Judd Apatow, wagt sich der Komödien-Superstar an die erste Slapstick-Komödie Hollywoods über den Nahost-Konflikt. Der gewohnt alberne Humor erhält durch die Thematik eine gewisse Sprengkraft, aber in erster Linie ist ‚Leg dich nicht mit Zohan an‘ eine bunte, gut gelaunte Klamotte, die in alle Richtungen kräftig austeilt und jeder Form von Extremismus eine Absage erteilt.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Lemon Tree Israel /Deutschland/Frankreich 2008, R: Eran Riklis, D:Ali Suliman, Hiam Abbass
„Die palästinensische Witwe Salma geht vor Gericht, um ihren Zitronenhain vor der Abholzung zu retten. Er gilt den Israelis - im speziellen dem israelischen Verteidigungsminister, ihrem neuen Nachbarn auf der anderen Seite der Grenze - als Sicherheitsrisiko. Während die israelische wie auch die palästinensische Männerwelt Salma knebeln wollen, hat Mira, die Frau des Verteidigungsministers Verständnis für sie. Beklemmendes und ergreifendes, bisweilen durch Humor aufgelockertes Drama im israelisch-palästinensischen Grenzgebiet. Eran Riklis schildert darin einen David-gegen- Goliath-Kampf, der sich auf die ganze Gesellschaft übertragen lässt.“ (Blickpunkt:Film) HH
Liebestoll im Abendrot - Tasogare Japan 2007, R: Shinji Imaoka, D: Masaru Taga, Yasuko Namikibashi
„Ein 65-jähriger japanischer Witwer und Schwerenöter erfährt vorübergehend neues Liebesglück mit einer gleichaltrigen, von ihren Kindern unterdrückten und aus religiösen Gründen gehemmten Frau. Auf der Folie und nach den Regeln des japanischen Sexfilmgenres der „pinku eiga“ (“Pink Movie“) entwickelt der Film das heikle Thema „Sex im Alter“ mit Humor im Rahmen einer melancholischen Komödie mit erotischen Einlagen, aber ohne pornografische Entgleisungen. Er mündet in eine bittersüße Schlussnote, die trotz der Sexszenen einiges über die Gewichtung von Eros und Emotion im Film aussagt.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
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Madame Bovary Deutschland 1937, R: Gerhard Lamprecht, D: Pola Negri, Aribert Wäscher
“Der deutsche Regisseur und Filmhistoriker Gerhard Lamprecht wagte sich nach Jean Renoir an den berühmten Roman von Emile Flaubert und besetzte die Rolle der Protagonistin mit Pola Negri. Die frühere Stummfilmdiva, die nach einer glamourösen Hollywood Karriere nach Deutschland zurückgekehrt war, verlieh der Figur der unglücklichen Emma Bovary eine besonders intensive Note. Als eine zutiefst unruhige Frau sucht sie vergeblich nach der Erfüllung ihrer ungestillten Sehnsucht in teueren Kleidern und geht schließlich an der Kälte und Heuchelei ihrer Umwelt zugrunde.“ (Metropolis) H
Mamma Mia! USA/Großbritannien 2008, R: Phyllida Lloyd, D: Meryl Streep, Pierce Brosnan
„Zu einer Hochzeitsfeier vor griechischer Traumkulisse erscheinen drei erwachsene Männer. Der Überraschungsbesuch bringt die Mutter der Braut in Erklärungsnot. Denn alle drei kommen als Vater ihrer Tochter in Frage. Zugeschnitten auf ein Publikum aus kleinen und großen Mädchen, ist „Mamma Mia!“ ein kreischbuntes Happening, in dem pausenlos Sekt getrunken und mit ständig wechselnder Garderobe getanzt wird. Unterlegt mit den schönsten Liedern von ABBA, wurde diese ans Bauerntheater erinnernde Story bereits zum erfolgreichsten Bühnenmusical aller Zeiten. Die Verfilmung hat dem Stoff nun jede Erinnerung an eine Samstagabend-Show aus den 70ern ausgetrieben. Was vor allem an den herausragenden Darstellern liegt - allen voran eine starke Meryl Streep. Wenn sie in der Rolle der einst so flippigen Brautmutter „The Winner Takes It All“ interpretiert, dann erhält der Discosong plötzlich tragische Tiefe. Und wenn Pierce Brosnan als einer ihrer Ex-Liebhaber zeigt, wie toll er nicht singen kann, fühlt man sich gerührt und nicht geschüttelt. Solche Momente sind es, die das Musical sehenswert machen.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Mensch, Dave USA 2008, R: Brian Robbins, D: Eddie Murphy, Eddie Murphy
„Eddie Murphy einmal mehr in einer Doppelrolle: einerseits als außerirdisches Raumschiff, andererseits als dessen Commander. Bei der Mission, auf der Erde einen Stein zu finden, der das Überleben seiner Rasse sichern soll, muss Dave menschliche Verhaltensweisen lernen. Sympathische Familienkomödie ohne die üblichen Murphy-Zoten.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Der Mondbär - Das große Abenteuer Deutschland 2008, R: Mike Maurus, Thomas Bodenstein, Hubert Weiland
„Lustiger und lehrreicher Kinderfilm, der auf der gleichnamigen Kinderbuchreihe basiert. Gabriele Walther und Frank Piscator brachten 2005 und 2006 bereits die beiden „Felix“-Filme ins Kino. Nun nahmen sie sich der Kinderbuchreihe von Rolf Fänger und Ulrike Möltgen an und bringen sie, nachdem der „Mondbär“ schon über den Fernsehschirm flimmerte, auf die große Leinwand. Die Regisseure Mike Maurus und Thomas Bodenstein schufen daraus einen lustigen und lehrreichen Kinderfilm vor allem für die Kinofans im Vorschulalter.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Die Mumie – Das Grabmal des Drachenkaisers USA 2008, R: Rob Cohen, D: Brendan Fraser, Jet Li
„Dritter Film um die Abenteuer eines Archäologen-Ehepaares: Diesmal wird der chinesische Drachenkaiser (samt seiner Terrakotta-Armee) wieder zum Leben erweckt und erweist sich als nicht weniger machthungrig als die Mumie des Pharao. Neben einigen visuell eindrucksvollen Momenten bietet der Film bewährtes Popcornkino, angerührt aus Fantasyelementen, Verfolgungsjagden, Pyrotechnik und Humor.“ (tip) BHV, H, HB, HH, HL, KI, OL
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Die Natur vor uns Deutschland 2008, R: Niels Bolbrinker
„Weil seine abstrakten Bilder von den Nazis verboten wurden, begann der Bauhaus-Schüler Alfred Ehrhardt in den 30er Jahren zu fotografieren. Auf der Suche nach den Kunstformen der Natur studierte er die Bodenformationen des Wattenmeers und dokumentierte die „erhabene Landschaft“ Islands. Die konzentrierte Doku begibt sich auf Ehrhardts Spuren und zeigt Naturaufnahmen von überwältigender Schönheit.“ (Cinema) HH
News From Home Israel/Belgien/Frankreich 2006 , R: Amos Gitai / Originalfassung mit Untertiteln
“Dritter Teil einer Trilogie über ein Haus in Jerusalem, das die israelische Regierung 1948 von den ehemaligen palästinensischen Eignern an jüdische Einwanderer übergeben hat. Amos Gitai spricht mit mehreren Generationen beider Seiten, auch mit Nachbarn und Bauarbeitern, zum Teil zum dritten Mal. Trotz einer sehr persönlichen Herangehensweise, die sich auch in den Off-Kommentaren niederschlägt, enthält er sich jeden Urteils und zeigt damit auf subtile Weise nicht nur die Ansprüche beider Seiten, sondern auch deren Unvereinbarkeit.“ (filmdienst) HB
Nicht dran denken Italien 2007, R: Gianni Zanasi, D: Giuseppe Battiston
„‚Nicht dran denken‘ ist das Vernünftigste, was eine ebenso bodenständige wie liebenswert verschrobene Familie aus Rimini tut, wenn es ein Problem zu lösen gilt. Doch dann kehrt einer von ihnen, Stefano , aus Rom zurück, weil er als Gitarrist einer Punkband auf unwürdige Weise alt zu werden fürchtet. Er will Bruder und Schwester,Mama und Papa dazu bringen, sich den familiären Wirren zu stellen und einander die Wahrheit zu sagen. Am Ende wünscht er sich nichts sehnlicher zurück als die Zärtlichkeit der Notlügen. Gianni Zanasis mit wunderbaren Details gespickte Komödie zeigt, warum Kinder der Familie entfliehen müssen, aber nicht von ihr lassen können.“ (Der Spiegel) HH, KI
NoBody’s Perfect Deutschland 2008, R: Niko von Glasow-Brücher , D: Stefan Fricke, Kim Morton
„Vor beinahe 50 Jahren kamen bei der vorgeburtlichen Kontamination durch das Schlafmittel Contergan 10 000 Säuglinge mit verkürzten Gliedmaßen auf die Welt. Von solchen Menschen, die nun mitten im Berufsleben stehen und sich trotz ihrer Behinderung beweisen konnten, handeln Niko von Glasows offenherzige Porträts. Das Filmprojekt hat von Glasow mit der Konzeption eines Pin-up-Kalenders verbunden, in dem er sich und seine elf Protagonisten unverhüllt vor der Kamera präsentiert. Herausgekommen sind phantastische Fotos und ein mitreißender Film über zwölf ungewöhnliche Menschen und deren kreativen Umgang mit dem „Anderssein“.“ (Rheinischer Merkur) HH
P
Paula Modersohn-Becker, ein Atemzug... Deutschland 2007, R: Nathalie David
„In ihrer Dokumentation über die Malerin Paula Modersohn-Becker zeichnet die Nathalie David den Lebensweg und die Entwicklung der frühexpressionistischen Künstlerin nach, indem sie zu Bildern der Gemälde und Landschaftsaufnahmen von Worpswede vor allem aus Briefen und Tagebuchaufzeichnungen der Modersohn-Beckers, ihrer Eltern, des Gatten (der Maler Otto Modersohn) und Rainer Maria Rilkes lesen lässt. Dies verdeutlicht nicht nur einleuchtend die von antiken Porträtdarstellungen bis zu japanischen Holzschnitten reichenden Einflüsse Modersohn-Beckers und ihr Ringen um den eigenen künstlerischen Ausdruck, sondern lässt auch ohne Sentimentalität die schwierige Ehe mit Modersohn und die Freundschaft zum Dichter Rilke und seiner Frau Clara Westhoff lebendig werden.“ (tip) HH, OL
Private Italien 2003, R: Saverio Costanzo, D: Mohammed Bakri, Lior Miller / Originalfassung mit Untertiteln
“Private“ erzählt auf engstem Raum vom israelisch-palästinensischen Konflikt. Ein muslimischer Pazifist (Mohammad Bakri) weigert sich, sein umkämpftes Haus im Westjordanland zu verlassen, und lebt fortan mit seiner Frau, Tochter Mariam (Hend Ayoub) und weiteren vier Kindern streng bewacht im Erdgeschoss, während israelische Soldaten den ersten Stock besetzt halten. Unweigerlich gefährden der revolutionäre Elan der Heranwachsenden und die Neugier der Kinder den Hausfrieden. Der Italiener Saverio Costanzo übernimmt in seinem Debütfilm mit Einfallsreichtum die von Angst beherrschte Perspektive seiner palästinensischen Figuren und lotet spielerisch die Chance ziviler Lösungen auf ideologisch vermintem Terrain aus.“ (Der Spiegel) HB
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Redbelt USA 2007, R: David Mamet, D: Chiwetel Ejiofor, Alice Braga
„Die Kampfsportschule des Jiu-Jitsu-Lehrers Mike Terry (Chiwetel Ejiofor) steht kurz vor der Pleite. Als er den Filmstar Chet Frank (Tim Allen) kennenlernt, scheinen seine finanziellen Probleme gelöst. Doch schon bald nehmen die Dinge eine ungeahnte Wendung ... Die hochkarätigen Darsteller, die undurchsichtige Story und die elegante Inszenierung machen „Redbelt“ zu einem aufregenden Ensemblefilm in der Tradition von David Cronenbergs „A History of Violence“.“ (Cinema) H, HB, HH, KI
Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe Deutschland 2008, R: Leander Haußmann, D: Tom Schilling, Maruschka Detmers
„Ein erfolgreicher Computerspiele-Designer verliebt sich in die 20 Jahre ältere Inhaberin einer Schnellreinigung und sieht sich plötzlich auch in seinem familiären Umfeld mit einer Reihe von Liebeswirrnissen konfrontiert, die sein postpubertäres Universum erschüttern. Verharmlosende Verfilmung eines harmlosen Romans, die sich alle Mühe gibt, als Komödie zu funktionieren, wobei ein notorischer Erzählzwang fast alle Pointen zu Tode reitet und das Tempo verschleppt. Das Ergebnis ist ein Konstrukt aus Klischees und Überzeichnungen, in dem auch die guten Hauptdarsteller kaum eine Chance zur Entfaltung haben.“ (filmdienst) H, HB, HH, HL, KI
Roter Staub Taiwan/Hongkong 1990, R: Ho Yim (Yan Hao), D: Brigitte Lin, Qin Han / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Vor dem Hintergrund des Chinesisch-Japanischen Krieges in den 1930er Jahren, der Kapitulation der Japaner 1945 und dem Ansturm des Kommunismus schildert der Film die unter einem schlechten Stern stehende Liebesgeschichte einer talentierten Autorin und eines chinesischen Verräters, der für die Japaner arbeitet. „Red Dust2 ist die Verfilmung des autobiographischen Romans Chitu zhi lian (Liebe auf roter Erde) der Schriftstellerin Eileen Chang (Zhang Ailing), das Drehbuch schrieb die ebenfalls in China berühmte Autorin San Mau.“ (Metropolis) HH
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Sankt Pauli – Rausgehen. Warmmachen. Weghauen. Deutschland 2008, R: Joachim Bornemann
„Dokumentarfilm, der die Geschichte vom Bau der Südtribüne am Hamburger Millerntor mit dem 2007er Aufstieg des Regionalligisten in die 2. Bundesliga kombiniert. Fan-Film der frei von tieferer Recherche St.-Pauli-Bilder und Eindrücke aus dem Jahr 2007 kombiniert und dabei auch die wichtigsten Demos im Stadtteil nicht vergisst. Nur für Pauli-Fans interessant.“ (tip) HH, KI
Der Sohn von Rambow Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2007, R: Garth Jennings, D: Bill Miner, Will Poulter
„Ein introvertierter Elfjähriger, erzogen nach den Richtlinien einer strenggläubigen Sekte, schlüpft, nachdem er eine Raubkopie des Actionfilms ‚Rambo‘ gesehen hat, als Sohn von Rambow in die Heldenrolle und übernimmt die Aufgabe, seinen Vater zu befreien. Dies geschieht als Hauptdarsteller eines Films, den ein Mitschüler drehen will. Ein Film voller überbordender Ideen, der die kindliche Einbildungskraft ebenso feiert wie die Fantasiemaschine Kino. Liebevoll und detailgenau inszeniert und ausgestattet, bietet er vergnügliche, hintersinnig-respektlose (Familien-)Unterhaltung.“ (filmdienst) HB, HH, OL
Star Wars: The Clone Wars USA 2008, R: Dave Filoni
„George Lucas schlägt das ‚Star Wars‘-Kapitel über die Klonkriege neu auf – als markiges, rein digitales Kriegsspektakel mit den bekannten Helden der Saga. ‚Dieser Krieg ist ein Patchwork aus bislang nicht erzählten Geschichten‘, so Lucas. Und so ist dieser Film auch nur der Auftakt zu weiteren Episoden, die als CGI-animierte TV-Serie folgen sollen. Die Effekte und der moderne Look sind durchaus spektakulär. Gewöhnungsbedürftig ist es dagegen, die Helden der Realfilme als animierte Charaktere auf eine ziemlich sparsame Mimik reduziert zu sehen.“ (Cinema) H, HB, HH, KI, OL
Die Stiefbrüder USA 2008, R: Adam McKay, D: Will Ferrell, John C. Reilly
„Mit „Anchorman“ und „Ricky Bobby - König der Rennfahrer“ stellten Komiker Will Ferrell und Regisseur Adam McKay unter Beweis, dass ihnen in Sachen absurdem Nonsens niemand so schnell etwas vormachen kann. Nachdem sich die Combo Ferrell und John C.Reilly bereits in „Ricky Bobby“ als Volltreffer erwies, schneiderten sie sich nun die Rollen der verfeindeten Kindsköpfe Dale und Brennan auf den Leib und nahmen die Prämisse von „Tanguy - Der Nesthocker“, um im erprobten Improv-Comedy-Stil einen albernen Gag an den anderen zu reihen. Sehr lustig.“ (Blickpunkt:Film) BHV, H, HB, HH, KI
Sweet Mud Israel/Deutschland 2006, R: Dror Shaul, D: Ronit Yudkevitz, Tomer Steinhof
“,Sweet Mud - Im Himmel gefangen‘ fühlt sich der israelische Junge Dvir, seit er erkannt hat, dass niemand seiner psychisch labilen Mutter Miri hilft. Der paradiesische Kibbuz seiner Kindheit entpuppt sich im Jahr seiner Bar-Mizwa als ein Hort herzloser Individuen, denen jeder Anlass recht ist, um Andersartige aus ihrem sektenähnlichen Kollektiv auszuschließen. Die israelisch-deutsche Koproduktion könnte eine schmerzlich-schöne Coming-of-Age-Geschichte sein, wenn Regisseur Dror Shaul nicht überall Schuldige für die Misere seines zwölfjährigen Helden suchen würde.“ (Der Spiegel) HB
T
Tage des Zorns Dänemark/Deutschland 2008, R: Ole Christian Madsen, D: Mads Mikkelsen, Thure Lindhardt
„Exzellent fotografiertes und gespieltes und aufreibendes Kriegs-Drama um zwei dänische Widerstandskämpfer im Kopenhagen des Jahres 1944. Regisseur Ole Christian Madsen beweist mit dem dänischen Kinohit, der in deutscher Koproduktion entstand, dass sich politische Stellungnahme und spannende Unterhaltung nicht ausschließen müssen. Er lässt seine Hommage an zwei Volkshelden vor aufwändig rekonstruierten historischen Kulissen entfalten.“ (Blickpunkt:Film) HB, HH, HL, KI
Tropic Thunder USA 2008, R: Ben Stiller, D: Ben Stiller, Jack Black
„Für seine erste Regiearbeit seit „Zoolander“ im Jahr 2001 hat sich Ben Stiller sein bislang ambitioniertestes Projekt ausgesucht: eine Actionkomödie über den Dreh eines spektakulären Kriegsfilms im vietnamesischen Dschungel. Bis in die letzte Rolle namhaft besetzt (herausragend: Robert Downey Jr.) und zusätzlich noch gespickt mit grandiosen Cameo-Auftritten (u. a. von Tom Cruise und Matthew McConaughey), lässt Stiller in seiner effektlastigen Variante von „Drei Amigos“ keine Gelegenheit aus, Hollywood und sich selbst durch den Kakao zu ziehen.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
U
Und macht euch die Erde untertan Deutschland 2007, R: Christoph Walder „Das kleine Dorf Ilisu im Südosten der Türkei am Tigris soll einem gigantischen Staudamm mit Kraftwerk Platz machen. Insgesamt sollen 200 Siedlungen dieser seit Jahrtausenden bewohnten Gebiete Obermesopotamiens verschwinden, wodurch man bedeutende Zeugnisse abend- und morgenländischer Kultur vernichten würde. Zerstört würde auch eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt, die sich hier am Tigris großflächig halten konnte. Das Bauvorhaben ist weltweit umstritten und der internationale Widerstand aktiviert. Christoph Walder holt Betroffene, Investoren und Politiker vor die Kamera und zeigt die Schönheit dieser unbekannten Region.“ (Kino 46) HB, HH
Urmel voll in Fahrt Deutschland 2007/08, R: Reinhard Klooss, Holger Tappe
„Zu seinem Geburtstag bekommt der Dino Urmel ein Panda-Mädchen als ‚Schwesterchen‘ geschenkt, mit dem er sich zunächst gar nicht versteht. Doch dann verschlägt es die beiden auf eine Insel, wo sie es mit den verschlagenen Betreibern eines Vergnügungsparks zu tun bekommen. Als ihr Verschwinden bemerkt wird, setzen ihre Freunde einen Suchtruppe in Bewegung. Temporeiche, kindgerechte Zeichentrick-Geschichte, die in anrührenden Szenen vom Wert wahrer Freundschaft erzählt und sich gleichzeitig bemüht, die Hauptfigur des Kinderbuchautors Max Kruse einem Modernisierungsprozess zu unterziehen.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI, OL
V
Vergiss mein nicht / Eternal - Sunshine of the Spotless Mind USA 2004, R: Michel Gondry, D: Jim Carrey, Kate Winslet / Originalfassung mit Untertiteln
“Ein von seiner Geliebten verlassener Mann will es ihr gleich tun und beauftragt ein Unternehmen, seine Erinnerungen an sie zu löschen. Zunächst gelingt dies, doch als es ans Löschen der schönen Erinnerungen geht, sucht sein Unterbewusstsein immer wieder Schlupflöcher und lockt die Löschtrupps auf falsche Fährten, die bis in seine Kindheit reichen. Eine aberwitzige Tragikomödie über den Vorstellungskomplex „Gedächtnis/Erinnerung“, deren überbordendes Buch unerschöpfliche Möglichkeiten bietet und mit immer neuen, ungeahnten Wendungen konfrontiert. Getragen von überzeugenden Darstellern, eröffnet der Film einen philosophischen Liebesdiskurs und jongliert virtuos mit dem Potenzial des Kinos.“ (filmdienst) HH
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Wanted USA 2008, R: Timur Bekmambetow, D: Morgan Freeman, Angelina Jolie
„Nach mehreren Millionenblockbustern in Russland durfte sich „Wächter der Nacht“-Regisseur Timur Bekmambetov nun mit der Graphic-Novel-Adaption „Wanted“ erstmals in Hollywood austoben - mit vielfach höherem Budget als bislang und mit Namen wie Angelina Jolie, Morgan Freeman und James McAvoy auf der Besetzungsliste. Letzterer startet hier als Loser mit 08/15-Job und kaputter Beziehung, bevor er von einer rätselhaften Bruderschaft zum Killer ausgebildet wird. Um klaffende Logiklöcher herum entlädt sich dabei nach und nach ein aufgepumptes Style-Action-Gewitter. Ebenso atemloses wie erschöpfendes Effektkino.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Winx Club - Das Geheimnis des verlorenen Königreichs Italien 2007, R: Iginio Straffi
„Der Kinofilm zur TV-Serie zur Musik-CD zum Comic-Magazin zur Spielzeugfigur zur Bettwäsche zum Panini-Sammelbildchen - die heile Welt der Kindheit scheint fast verloren, doch noch kämpfen tapfere Eltern gegen das dunkle Imperium des ‚Winx Club‘.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Wolke 9 Deutschland 2008, R: Andreas Dresen, D: Ursula Werner, Horst Westphal
„In seinem neuen Spielfilm ‚Wolke 9‘ zeigt der Potsdamer Regisseur Andreas Dresen (‚Sommer vorm Balkon‘), wie wild graue Panther noch sein können: Eine Mittsechzigerin beginnt nach 30 Jahren harmonischer Ehe eine stürmische Affäre mit einem 76-Jährigen. Von einem Frühlingserwachen mitten im Spätherbst erzählt Dresen in seinem Film, von pulsierender Leidenschaft und von großen Gefühlen, die nicht altern. Ausgerechnet in Cannes, normalerweise ein Hort des Jugendwahns, behauptet Dresen, dass wirklich erfüllender Sex bisweilen erst jenseits der sechzig zu haben ist.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL
Y
Young @ Heart USA 2007, R: Stephen Walker „Es ist mehr als ein Scherz, wenn die betagten Sängerinnen und Sänger von “Young@Heart“ ausgerechnet Pop-Songs zum Besten geben. In bald anrührenden, bald begeisternd komischen Versionen, die theatralisch arrangiert werden, vermag der amerikanische Rentner-Chor dem Pop-Repertoire durchaus Frische zu verleihen. Für seinen Dokumentarfilm hat Regisseur Stephen Walker das Vokalensemble bei der Probenarbeit und auf Tournee begleitet und einige Interviews geführt - vor allem mit dem kompetenten, allerdings etwas aufgeblasenen Chorgründer und -leiter Bob Cilman. Walker vermag zu überzeugen, wo er sich dokumentarisch zurückhält. Zu oft jedoch drängt er sich mit seinen euphorischen Kommentaren auf. Und zu sehr verklärt er das Alter als quasi poppigen Vorlauf zum Tod.“ (Neuer Zürcher Zeitung) H, HB
Z
2001: Odyssee im Weltraum England/USA 1965-68, R: Stanley Kubrick, D: Keir Dullea, Gary Lockwood, Willam Sylvester
“Kubrick zeigt im Vorspiel die Entwicklungsgeschichte der Menschheit, den Moment der Bewußtwerdung, des ersten Denkprozesses. Er gestaltet einen Mittelteil, der am ehesten den üblichen Science-Fiction-Filmen ähnelt. Und er biete einen Schluß, der einerseits in der farblich hervorragenden Reise durchs All echte und eigenständige psychedelische Kunst bietet, der darüber hinaus in der vieldeutigen Schlußszene anzudeuten scheint, daß es für die menschliche Intelligenz eine Grenze gibt.“(Reclams Filmführer) HH