: was macht eigentlich ...Jürgen Röber?
Journalist werden
Jürgen Röber, Extrainer von Fußballbundesligist Hertha BSC, ist zurück. Ein Comeback, könnte man sagen. Und eines, mit dem niemand gerechnet hat. Zumal in Zeiten medialer Totalkrise. Denn Röber hat etwas geschafft, wovon in der Bundeshauptstadt „rund 7.000 bis 8.000 arbeitslose Journalisten und Redakteure“ (immerhin eine Rechung von FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher) nur träumen. Er ist Zeitungsmann geworden. Im Tagesspiegel gab er gestern sein Debüt – kritisch, bissig, voll sprachlichem Witz und ein Bonmot nach dem anderen. Schon die Überschrift war Wahnsinn: „Er hat Statur“, übertitelte er seinen „sehr persönlichen Glückwusch“ zum 50. Geburtstag von Hertha-Manager Dieter Hoeneß. Und dann Sätze wie „Nur leider haut er die Dinger auch schon mal in die Karpaten“ oder „Er kann nicht verlieren, wie ich“ zeugen von prägnanter Klarheit, als käme Röber aus dem Tainingslager einer Journalistenschule. Einfach irre, der Jürgen, wird da die Ostkurve im Olympiastadion sagen, wo ebenfalls meinungsstarke („Hmpf, hmpf“) Menschen zusammenstehen. Der Röber, von Hoeneß in der letzten Saison gefeuert, schreibt selbstlos eine Liebeserklärung? So what, hat sich der Jungautor gesagt und schlussendlich gedichtet: „Lieber Dieter, bleib einfach gesund.“ Im Fußballgeschäft wie im Leben ein echt guter Wunsch. Wir wünschen dem Journalisten Röber auch alles Gute, so von Kollege zu Kollege, der jetzt wohl häufiger auf Pressekonferenzen mit Huub Stevens anzutreffen sein wird.
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