: was bisher geschah
Der Angriff auf das Lager Dschenin
Das Flüchtlingslager von Dschenin wurde im vergangenen April Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen zwischen israelischen Soldaten und palästinensischen Widerstandskämpfern. Die Berichte über die dreiwöchige Belagerung des Lagers, in das weder Journalisten noch Sanitäter oder internationale Hilfsorganisationen Zutritt hatten, gingen stark auseinander. Während die Israelis von 23 gefallenen Soldaten und 52 toten Palästinensern berichten, von denen die Mehrheit bewaffnete Widerstandskämpfer gewesen sein sollen, festigte sich unter den Palästinensern der Eindruck, es habe ein Massaker mit mindestens 500 Opfern stattgefunden. Die Toten seien von den Soldaten weggeschafft worden oder lägen noch unter den Trümmern der von den Bulldozern eingerissenen Häuser verschüttet. Die Invasion, mit der Israel auf einen Terroranschlag reagierte, und das massive Vorgehen der Soldaten im Flüchtlingslager von Dschenin war von heftigem internationalem Protest begleitet worden. Die UNO forderte im Anschluss an die Operation eine Untersuchungskommission. Israel lehnte die Zusammenarbeit ab. Erst vier Monate später hielt die Vollversammlung der Vereinten Nationen fest, dass es in Dschenin kein Massaker gegeben habe. Allerdings sei durch die Abriegelungen verletzten Palästinensern die medizinische Hilfe verwehrt worden.