vorlauf konzert Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Ach schön, diese Poesiealbumssprüche: „Hab Sonne im Herzen, ob’s stürmt oder schneit …“, dichtete Cäsar Flaischlen und kommt zu dem weisen Schluss: „Hab ein Lied auf den Lippen, verlier nie den Mut, hab Sonne im Herzen, und alles wird gut!“ Aber hätte man das bei der Spex vermutet? Doch, doch! Am Samstag bringt eine Spex-DJ-Crew im Privatclub (23 Uhr) mächtig Sonne mit. Mit lauter Liedern, in denen die Sonne lacht. Ja, here comes the sun. Und alles wird gut. Erinnert sich da draußen noch jemand an Chris Spedding? Der immer so dienstfertig sein Handwerk verrichtete, dass er nie wirklich aufgefallen ist. Sogar auf einen Job bei den Stones soll der Gitarrist mal verzichtet haben, weil er gerade andersweitig unter Vertrag stand. Das ist Handwerkerethos. Das ist unaufgeregter Rock ’n’ Roll. Am Sonntag im Wild at Heart (22 Uhr) zu ehren. Ganz ruhige Gitarrenarbeiten hört man auch bei Windsor for the Derby, gern von der akustischen, und manchmal darf man zwischen den einzelnen Tönen der Band aus Austin, Texas sogar mal seinen Abwasch erledigen. So viel Zeit und Raum atmet da. Etwas Elektronika hineingehuscht (und manches auch ein wenig tütelig hindesignt, so wie der Name). Aber letztlich bestes Kernholz, aus dem sich zeitgemäßer Folk und postrockender Pop (da muss der Abwasch dann erledigt sein) schnitzen lässt. Am Dienstag (21 Uhr) im Magnet Club. Am Mittwoch schließlich promotet Martin Gretschmann mit seinem Bandoutfit Console im Columbia Fritz (20.30 Uhr) sein Album „Reset the Preset“. Gretschmann. Der Notwist den Computer erklärte. Der Schrammelbands mag. Was auch am Laptop geht. „Schraubeln“ nennt er das dann. Manchmal hackt er sich auf der Bühne dabei sogar die Finger blutig.