: ICE rollt nicht wie er soll
Konstruktionsmängel an Radsätzen von ICE-Zügen festgestellt. Neigetechnik muss abgeschaltet bleiben
NÜRNBERG ap ■ Viereinhalb Jahre nach der Zugkatastrophe von Eschede hat das Eisenbahnbundesamt erneut mögliche Konstruktionsmängel an ICE-Radsätzen festgestellt. Nachdem ein dieselgetriebener Neigetechnikzug der Bauart ICE-TD Anfang Dezember auf der Strecke Nürnberg–Chemnitz wegen eines Achsbruchs entgleist war, bemängelt die Bahnaufsichtsbehörde nun ein „Problem konstruktiver Art“ an dem Radsatz, wie der Sprecher des Eisenbahnbundesamts, Mark Wille, gestern sagte. Als Konsequenz muss die Neigetechnik bei allen 20 Zügen dieser Baureihe bis auf weiteres abgeschaltet bleiben.
Ein Sprecher der Deutschen Bahn erklärte, dass zurzeit mit dem von Siemens Transportation Systems angeführten Herstellerkonsortium nach einem Konzept gesucht werde, wie diese Züge weiter betrieben werden könnten. Sie fahren auf den Strecken Nürnberg–Chemnitz und München–Zürich.