: geläufig Was hat Moral mit Krieg zu tun?
„ ‚Ein Befehl ist unantastbar‘, sagte Wagemann. ‚In der Seele des deutschen Soldaten ist der Gehorsam tief verwurzelt. Wer den Befehl eines Vorgesetzten ausführt, kann juristisch nicht zur Verantwortung gezogen werden. Es wäre ein Unrecht, wenn die Alliierten Angehörige der SS und der Gestapo für Handlungen verurteilten, die sie auf Befehl ihrer Vorgesetzten ausgeführt haben.‘ ‚Was würden Sie denn sagen, wenn Ihr Sohn, der in Polen Soldat ist, Gräueltaten verübt?‘ ‚Ich würde sagen, dass er es getan hat, weil es ihm befohlen wurde. Er hat es getan, um sein eigenes Leben zu retten.‘ ‚Geht es hier nicht auch um Moral?‘ ‚Moral? Was hat Moral mit Krieg und Politik zu tun?‘ Als wir sein Büro verließen, gab uns Herr Wagemann noch einen Gedanken mit auf den Weg. ‚Jawohl, nur in einer Monarchie kann es Gerechtigkeit und Freiheit geben. Ihr Amerikaner müsst uns helfen, unsere Jugend in diesem Sinne zu erziehen.‘ “ Dieses Zitat stammt aus dem Buch „Lügendetektor“ von Saul Padover. Und es zeigt, wie die Deutschen sich gern verhalten (haben). Und über ein sehr ähnliches Thema wird heute in der Galerie Olga Benario im Rahmen der Ausstellung „Partigiani“ geredet. Unter dem Titel „Beendet das sinnlose Blutvergießen! Lauft zu uns über!“ gibt’s ein Gespräch und eine Diskussion mit Peter Gingold (86). Peter Gingold kam auf Wunsch des Stabes der italienischen Partisanen im Frühjahr 1945 nach Italien, um als Frontbeauftragter des Komitees „Freies Deutschland“ deutsche Soldaten zur Beendigung des Krieges zu bewegen. LAB
Galerie Olga Benario, 19.30 Uhr