: geläufig Überlebende im Interview
„Edita Fischer, geboren 1928 in der Slowakei, lernte schon früh antisemitische Diskriminierungen in der Schule kennen. Ihre Familie gehörte aufgrund der beruflichen Stellung des Vaters nicht zu den ersten, die deportiert wurden. 1944 wurde die gesamte Familie verhaftet. Der Vater wurde in Buchenwald ermordet, Mutter und Schwester kamen in den Gaskammern von Auschwitz um. Nach 1945 folgt Edita Fischer einem Freund nach Deutschland. In Vorbereitung auf ein Leben in Palästina macht sie eine Ausbildung zur Krankenschwester. Aus persönlichen Gründen entscheidet sie sich, in Berlin zu bleiben. Bis zu ihrem Rentenalter arbeitet sie in verschiedenen Krankenhäusern.“ So die Kurzbiografie von Edita Fischer im Ankündigungstext zu einem Gespräch in der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung. Wenn man berücksichtigt, dass im 1938 errichteten Frauen-KZ Ravensbrück tausende Menschen starben, dass die Firma Siemens & Halske 20 Werkhallen neben dem KZ-Gelände errichtete, in denen die Häftlinge Zwangsarbeit leisten mussten, fragt man sich: Wie konnte diese Frau das alles aushalten? Diese Frage wird die Überlebende des deutschen Programms „Vernichtung durch Arbeit“ selbst beantworten. Die Chance sollte man wahrnehmen. Die Informationen über Unterdrückung und todesmutig geleistete Sabotagearbeit, die man bekommen kann, wenn Anja Kurths mit Edita Fischer über „Die Stellung der Juden im KZ“ spricht, sind schlicht und einfach: wichtig. LAB
Brandenburgische Landeszentrale Potsdam, 18 Uhr