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Archiv-Artikel

Vögel sterben weg

Weltweit sinkt die Zahl der Vögel, da ihr Lebensraum zerstört wird. Krasser Rückgang bei Turteltauben

BUENOS AIRES dpa ■ Turteltauben werden immer seltener: Der Bestand des Vogels mit dem lateinischen Namen Streptopelia turtur ist in Europa in den vergangenen 25 Jahren um fast zwei Drittel (62 Prozent) gesunken. Das geht aus einem Bericht des internationalen Vogelschutzbundes Birdlife International hervor, der gestern in Buenos Aires vorgestellt wurde. Doch nicht nur Turteltauben sind seltener am Himmel zu sehen, ihr Schicksal teilen weltweit zahlreiche weitere Vogelarten: Jede achte ist vom Aussterben bedroht.

Im Himmel über Zentralasien beispielsweise kreisten noch vor 16 Jahren Millionen Bengalgeier (Gyps bengalensis). Mittlerweile ist der Aasfresser fast ausgerottet, der Bestand ist „um 99,9 Prozent eingebrochen“. In Mitteleuropa sind kaum noch Uhus (Bubo bubo) zu beobachten, und von den Ozeanen verschwinden zahlreiche Seevögel. Weltweit sinkt dem Report zufolge die Zahl der Vögel, weil ihr Lebensraum zerstört wird. Zugvögel trifft es besonders hart: In Europa werden sie durch intensive Landwirtschaft bedroht, im Nahen Osten wird Jagd auf sie gemacht, und in Afrika vernichtet Wüstenbildung ihre Winterreviere.

„Vögel sind ein leicht zu lesendes Umweltbarometer, das uns deutlich macht, welchen Druck unsere Lebensgewohnheiten auf die Artenvielfalt der Welt ausüben“, betonte Birdlife-Vorstand Mike Rands. Der Schutz der Artenvielfalt koste vergleichsweise wenig Geld. Eine Milliarde Dollar jährlich reiche aus, um 90 Prozent der afrikanischen Flora und Fauna zu bewahren, sagte Rands. Allerdings stelle die Weltgemeinschaft nur rund 300 Millionen Dollar pro Jahr zur Verfügung.

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