unterm strich
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Herzlichen Glückwunsch! Susan Sontag feiert heute ihren 70. Geburtstag. Sie ist die Grande Dame der zeitgenössischen amerikanischen Literatur und deren enfant terrible zugleich. Für ihren letzten Roman „In America“ wurde sie im Jahr 2000 mit dem höchsten Buchpreis der USA ausgezeichnet, dem National Book Award. Wenig später, nach Sontags Reaktion auf die Ereignisse des 11. September, stellte die Zeitschrift New Republic die provokative Frage: „Was haben Ussama Bin Laden, Saddam Hussein und Susan Sontag gemeinsam?“ Die Antwort lautete: „Alle drei wollen Amerika zerstören.“

Sontag, die seit den 60er-Jahren vier Romane sowie zahlreiche Kurzgeschichten, Theaterstücke und politische Essays geschrieben hat, hat nach dem 11. September kein Blatt vor den Mund genommen. „Dies ist ein selbstgerechtes Land geworden, das besoffen von seiner eigenen Macht ist und seinen Kreuzzug gegen den Feind im Alleingang führen wird“, schrieb sie in einem Essay, der unter anderem im renommierten New Yorker erschien und ihr den Vorwurf des Landesverrats einbrachte.

Obwohl als unabhängige Intellektuelle von Amerikas Liberalen geschätzt, betrachtet Sontag sich selbst mehr als Romanautorin. Ihr Erstling „The Benefactor“ erschien 1963, gefolgt von „Death Kit“ 1967 und, 25 Jahre später, „The Vulcano Lover“ („Der Liebhaber des Vulkans“). Zuletzt erschien mit „In America“ ihr Epos über Polens Theaterdiva Helena Modrzejewska und das Einwanderland USA. Hinzu kommen Essaybände wie „Against Interpretation“ (1966), „Styles of Radical Will“ (1969) oder „Krankheit als Metapher“ (1978).

Und noch einmal herzlichen Glückwunsch: Der Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik geht in diesem Jahr an Rolf Haufs. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde dem 1935 geborenen, in Berlin lebenden Lyriker, Prosa- und Hörspielautor für den Gedichtband „Ebene der Fluß“ zugesprochen.

„Bevor ich Comandante wurde, war ich Fotograf“, äußerte Che Guevara einmal gegenüber Pressefotografen. Das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe dokumentiert diese eher unbekannte Seite des argentinisch-kubanischen Guerilleros ab morgen mit einer Ausstellung von 160 Bildern. Fast alle sind von Guevara selbst gefertigte Originalabzüge; sie stammen aus dem Studienzentrum Che Guevara in Havanna. Als Bildreporter war Guevara für die mexikanische Nachrichtenagentur Agencia Latina unterwegs. Bei seinen Reisen in iberoamerikanische Länder hielt er die schlechten Lebensbedingungen der Bevölkerung fest.