Tanztheater
: Darkland

Das „Steptext Dance Project“ eröffnet seine neue Spielzeit. „Darkland“ heißt die neue Choreografie von Helge Letonja und sei „eine choreografische Recherche zur ambivalenten Schönheit des Verfalls“.

In einem schwarzweißen Bühnenraum, dem im Verlauf buchstäblich der weiße Boden unter den Füßen weggezogen wird, begegnen wir fünf Tänzern und Tänzerinnen, die sich gelegentlich in Synchronität zusammenfinden, häufiger aber scheinbar beziehungslos umeinander gleiten, stolpern, zucken. Wo Annäherung stattfindet, wirkt sie oft entscheidender Mittel beraubt – ohne Hände Berührung ersehnend. Projektionen spielen in „Darkland“ eine entscheidende Rolle. Auf zwei Leinwänden sehen wir Ruinen, Gebein, wie Scherenschnittfilmen entstammende Figuren, die sich in verrauschten Bildern bewegen, während eine knisternde Schallplatte läuft – verlorene Zeit nostalgisch gefiltert? Dann fließt zähes Pechschwarz über das herb(st)schöne Bild. Immer dunkler wird die Szenerie, die Musik (Jörg Ritzenhoff) schroffer, lauter – bis dann am Ende durch Baumkronen doch noch die Sonne bricht. Ein Neuanfang. Bis dahin hat Letonja prägnante Bilder gefunden. Allerdings gerät das Gesuchte bei der Recherche gelegentlich aus dem Blick. Aber das ist wohl das Risiko einer Recherche. ASL

Mittwoch bis Samstag, 20 Uhr, Schwankhalle