: Ärzte machen nicht dicht
taz ■ Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) von Bremen und Niedersachsen werden sich nicht an den von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) geplanten Protesten gegen die Nullrunde im Gesundheitswesen beteiligen, sondern eigene Aktionen starten. Das erklärten die beiden Berufsverbände gestern auf Nachfrage.
Die KBV hat angekündigt, ihre Mitglieder zum „Dienst nach Vorschrift“ aufzurufen. Details sollen heute bekannt gegeben werden. Dem Vernehmen nach sollen dazu auch das Abweisen von Patienten und tageweise Praxisschließungen gehören.
„Das werden wir bei uns nicht umsetzen“, sagt Detlef Haffke, Sprecher der KV Niedersachsen. Stattdessen wolle man „Dienst nach Wunsch der Politik und der Krankenkassen“ machen, also nur noch das medizinisch Notwendige leisten, wie es nach dem Willen von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) ohnehin Vorschrift werden soll. Dazu gehört laut Haffke zum Beispiel die Verschreibung von billigen Nachahmer-Medikamenten oder bei Rückenschmerzen ohne physiologischen Befund auch einfach mal der Tipp, mehr Sport zu treiben.
Auch in Bremen werden die Praxen normal geöffnet bleiben. Die Bremer KV plant im Rahmen eines „Bündnis Gesundheit 2000“ einen Protesttag auf dem Domshof: Am Mittwoch soll ab 13 Uhr in einem Zelt auf die Finanzierungsprobleme im Gesundheitswesen aufmerksam gemacht werden. jank