: Ärzte-Front bröckelt
Viele Kassenärztliche Vereinigungen gegen „wilde Praxisschließungen“ und „Dienst nach Vorschrift
BERLIN dpa ■ Kurz vor dem Start erster Aktionen bröckelt die Protestfront der Ärzte zusehends. Die meisten der bundesweit 23 Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) werden wahrscheinlich nicht beim „Dienst nach Vorschrift“ mitmachen. Dies sagte der Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Roland Stahl, gestern auf Anfrage. Fünf bis sechs KV hätten ihre Teilnahme bereits abgesagt. Sie planten andere Aktionen wie Informations- und Aktionstage.
Die KBV stellte sich gegen „wilde Praxisschließungen“. Sie wies darauf hin, dass die Kassenärzte die medizinische Versorgung sicherstellen müssten. Zuvor war bereits der Verband der Hausärzte von dem „Dienst nach Vorschrift“ abgerückt. Die Berliner Fachärzte werden sich dagegen wahrscheinlich daran beteiligen. Der Starttermin ist noch unklar. Mit den Protestaktionen wollen die Ärzte gegen die Honorar-Nullrunde und die rot-grünen Reformpläne demonstrieren.