: Verzweiflung, vertont
Gedenkkonzert für die Opfer des Nationalsozialismus
Theresienstadt ist ein Ort auf der Landkarte des Grauens geworden. 1942 funktionierten die Nazis die beschauliche Festungsstadt in ein Lager um. In einen Vorposten auf dem Weg nach Auschwitz. Bis zu 40.000 Menschen wurden dort gleichzeitig festgehalten.
Unter den Inhaftierten von Theresienstadt waren auch zahlreiche Musiker und Komponisten. Der Zemlinsky-Schüler Hans Krása zum Beispiel, auch der Opernkomponist Viktor Ullmann, oder Janáceks Meisterschüler Pavel Haas. Und ebenso Karel Reiner, der einzige der vier, der den Holocaust überlebte.
Das Konzert der Bremischen Bürgerschaft zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus‘ konfrontiert Lieder dieser Theresienstädter Komponisten mit Johannes Brahms letzter Komposition, den vier ernsten Gesängen nach Texten des Predigers Salomo. Bariton Christfried Biebrach und Pianistin Friederike Haufe tragen diesen musikalischen Dialog über die Zeiten und Schicksale hinweg am Sonntag um 17 Uhr im Festsaal der Bürgerschaft vor. „Die tiefe Religiosität und geniale Tonsprache“ der Kompositionen solle helfen, so der Anspruch des Programms, „das Unfassbare emotional erfahrbar zu machen“. bes
Lieder zwischen Glaube, Hoffnung und Verzweiflung. Theresienstädter Komponisten im Dialog mit Johannes Brahms, Festsaal des Hauses der Bürgerschaft, Sonntag, 26. Januar, 17 Uhr