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Arbeitspartei rutscht auf Platz drei

Umfragen sehen schwere Wahlniederlage der größten Knesset-Fraktion in Israel

JERUSALEM rtr/dpa ■ In Israel steht die Arbeitspartei mit ihrer kompromissbereiten Haltung im Konflikt mit den Palästinensern Umfragen zufolge vor einer schweren Wahlniederlage. Danach würde sie mit Amram Mizna an der Spitze nächste Woche ihre Position als größte Fraktion im Parlament verlieren und nur 18 Sitze erringen, berichteten Tageszeitungen. Damit könnte die Arbeitspartei erstmals in ihrer 50-jährigen Geschichte auf den dritten Platz in der Knesset rutschen. Derzeit liegt sie nur noch ein Mandat vor der Protestpartei Schinui, die die Zahl ihrer Sitze von 6 auf 17 fast verdreifachen konnte. Die regierende Likud-Partei des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Ariel Scharon baute ihren Vorsprung weiter aus und kann den Umfragen zufolge 34 der 120 Knesset-Sitze erobern.

Mizna hofft dennoch auf ein „starkes Ergebnis“ der Arbeitspartei. Es werde die Bedeutung der Alternative zeigen, die die Partei angesichts der katastrophalen Situation des Landes anzubieten habe, sagte er Radio Israel unter Hinweis auf sein Friedensprogramm. Rücktrittsforderungen aus den eigenen Reihen wies er zurück. Nach Scharon waren auch gegen den Bürgermeister von Haifa Korruptionsvorwürfe in Zusammenhang mit einem Bauprojekt erhoben worden, die Mizna von sich weist.

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