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Archiv-Artikel

Hindenburg in Kommission

Die Ehrenbürgerschaft des ehemaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg sorgt weiter für Streit im Abgeordnetenhaus. Nach einer Anhörung im Kulturausschuss verabredeten alle Fraktionen gestern, die Entscheidung über eine Streichung oder Beibehaltung Hindenburgs auf der Berliner Ehrenbürgerliste auf Februar zu verschieben. Der Antrag der Grünen-Fraktion, von Hindenburg wegen dessen Unterstützung für Adolf Hitler bei der Machtergreifung 1933 von der Liste zu tilgen, wurde damit ebenfalls vertagt. Zugleich regten die Fraktionen von SPD und PDS, FDP und CDU an, von einer Kommission grundsätzlich Kriterien zur Tilgung und Ernennung von EhrenbürgerInnen erarbeiten zu lassen. Hindenburg, so der Historiker Heinrich August Winkler (HU), war am 20. April 1933 gemeinsam mit Hitler zum Ehrenbürger Berlins und 4.000 weiterer deutscher Städte ernannt worden. Laut Winkler habe der General den Nazis den Weg in die Diktatur „geebnet“, mehrfach die Verfassung und das Recht gebrochen. Spezifische Verdienste für Berlin, formale Bedingung für jede Ehrung, dagegen „fehlen“. TAZ