: Parteilich im Frankenland
MÜNCHEN taz ■ Die SPD-Medienholding DDVG feiert sich als Retter der Süddeutschen Zeitung. Einen „notwendigen Schritt zur Sicherung der Zukunft des Süddeutschen Verlags“ (SV) nannte DDVG-Geschäftsführer Gerd Walter den gestern bestätigten Kauf des bisher dem SV gehörenden 70-Prozent-Anteils an der Hofer Frankenpost: Niemand habe etwas davon, wenn ein großes Medienhaus ins Trudeln gerate, so der ehemalige schleswig-holsteinische Justizminister. Mit der Trennung von seiner zweitgrößten Regionalzeitung (Auflage rund 78.000 Exemplare) will der SV den Weg für seinen neuen Mitgesellschafter, die Südwestdeutsche Medien Holding, freimachen. Das Kartellamt hatte Bedenken signalisiert, weil beide Konzerne den Zeitungsmarkt in der Region bereits dominieren. Es drohte ein monatelanges Verfahren, das der SV aus Geldmangel wohl nicht durchgehalten hätte. Die CSU verstärkte ihren Protest gegen die parteiliche Schützenhilfe: „Schröder handelt nach dem Motto: Entweder ich verklage die Presse oder ich kaufe sie“, sagte CSU-General Thomas Goppel. OHI