: Für ’ne 1 ins Kino gehen
Heute gibt es in Bremen Zeugnisse. Auch wenn sie noch so schlecht sind: Eltern sollten ruhig Blut bewahren
dpa ■ Eltern sollen ihre Kinder nach Forderung des Deutschen Kinderschutzbundes auf gar keinen Fall für schlechte Halbjahreszeugnisse bestrafen. „Auf keinen Fall sollte es Taschengeldentzug geben“, sagte die neue Bundesgeschäftsführerin Gabriele Wichert in Hannover. „Die Eltern sollten sich mit ihrem Kind zusammensetzen und überlegen, woran es gelegen hat.“ Schwache Schüler müssten mit Hilfe ihrer Familie stabilisiert werden. Heute gibt es unter anderem auch in Bremen Halbjahreszeugnisse.
Falsch sei es auch, den Nachwuchs für gute Zensuren mit Geld zu belohnen, sagte Wichert. „Es macht keinen Sinn, dem Kind Geld in die Hand zu drücken und zu sagen: Kauf dir was Schönes.“ Besser sei es, Freude zu zeigen und das Kind zu loben: „Die beste Belohnung ist es, am Wochenende mit der ganzen Familie etwas zu unternehmen, etwa ins Kino oder Essen gehen. Das Kind darf dann bestimmen, wohin man geht.“
Sollte die Versetzung gefährdet sein, sei es keine Lösung, der Tochter oder dem Sohn rigoros die Freizeitaktivitäten zusammenzustreichen, erläuterte Wichert. „Ein Kind braucht in einem ausgewogenen Verhältnis Freizeit und Ablenkung. Man darf es nicht dazu verdammen, nur noch am Tisch zu sitzen und zu lernen.“