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Archiv-Artikel

3 Milliarden für die Bahn

Privatisierung hätte Erlöserwartungen deutlich verfehlt

Von MKR

BERLIN taz/ap ■ Die Teilprivatisiserung der Deutschen Bahn hätte nur drei Milliarden Euro eingebracht. Das berichtete der FDP-Verkehrsexperte Horst Friedrich am Freitag unter Berufung auf beteiligte Konsortialbanken. Damit wären die Erwartungen der Bundesregierung von fünf bis acht Milliarden Euro um mehr als die Hälfte verfehlt worden. „Das liegt aber keineswegs nur an der Finanzmarktkrise“, sagte Friedrich. Hinzu kämen „spezifische Abschläge, die den Schwächen des Privatisierungsmodells und den über dem DB-Konzern schwebenden Risiken geschuldet sind“.

Bundesregegierung und Bahn hatten am Donnerstag mitgeteilt, dass der geplante Verkauf von 24,9 Prozent der Verkehrs- und Logistiksparte der Bahn auf unbestimmte Zeit verschoben werde. In Politik und Wirtschaft mehren sich nun die Stimmen, das Vorhaben vollständig zu überdenken. Es werde „auch in einer besseren Börsensituation schon schwierig genug sein, für einen Anteil von lediglich knapp 25 Prozent einen Investor zu finden“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Martin Wansleben, der Berliner Zeitung. Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer sagte: „Ich hoffe, dass die Bundesregierung das Gesamtprojekt noch einmal überprüft.“ Das fordert auch der SPD-Abgeordnete Hermann Scheer: „Das ganze Vorhaben muss auf den Prüfstand. Hinter der Privatisierung stecken Blütenträume, die jetzt zerplatzt sind.“ MKR