unterm strich
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In einem Dokumentarfilm hatte Peter Handke sich jüngst zur Religion geäußert. „Ich kann das alles nachvollziehen – oder vorvollziehen“, so Handke über Jesus. Im Übrigen sei es ihm einerlei, welche Kirche er besuche. In dieser Frage hat er sich nun korrigiert. In der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitschrift Christ in der Gegenwart erklärte der Katholik Handke sich in einem kleinen Aufsatz zum Thema Abendmahl. Schön sei es schon gewesen, einst beim Kommunionsgang. Aber: „Leider hat der Katholizismus so viel, durch seine Hohen Kommissare, Übles angerichtet, mit Kriegsunterstützung etc., dass ich das ‚Liebesmahl‘ inzwischen auch und mehr bei jenen Riten finde (oder aufsuche), welche die Römische Kirche nur zum Schein ‚brüderliche‘ nennt.“ Wir müssen uns Handke von nun an also im stillen Gebet in einer der orthodoxen Kirchen vorstellen, allen voran vermutlich der serbisch-orthodoxen. Der Schriftsteller hatte mit seinem Brief, der nach Angaben der Redaktion „handschriftlich“ (!) eingegangen ist, auf einen Aufruf von Christ in der Gegenwart an seine Leser reagiert: „Was verbinden Sie mit der Feier von Eucharistie und Abendmahl?“ Unter den Einsendern verlost die Zeitschrift zehn Exemplare eines „Text-Bild-Bandes“ mit dem Titel: „Jesus. 2000 Jahre Glaubens- und Kulturgeschichte“. Viel Glück, Peter.