: Eine Warnbrille für Autofahrer
Bio-Informatiker der Lübecker Universität entwickeln derzeit die Grundlagen für eine „denkende Brille“. Damit können über einen Mini-Rechner gezielt optische Informationen an das Auge weitergegeben werden, die sonst nicht registriert würden, sagte der Institutsleiter, Professor Thomas Martinetz. So könnten Autofahrer, die einen Fußgänger nicht wahrnehmen, auf die Gefahr aufmerksam gemacht werden. In etwa drei Jahren will die Universität einen Prototyp präsentieren. Das Bundesforschungsministerium fördert das Projekt über drei Jahre mit 500.000 Euro. Hintergrund der Lübecker Forschung ist die Tatsache, dass das menschliche Gehirn aus der Fülle der optischen Reize nur einen Bruchteil verarbeitet. Entwickelt werden solle jetzt eine Methode, so Martinetz, mit der der Betrachter unbewusst immer dorthin sieht, wo wichtige Bildinformationen liegen. Notwendig sind dafür ein leistungsstarker Computer zur Bildverarbeitung und ein so genanntes „Eye-Tracking-System“, mit dem die Blickrichtung bestimmt werden kann. Sieht der Fahrer nicht in Richtung Fußgänger, wird er mit einem optischen Reiz auf die Person aufmerksam gemacht. Gemeinsam mit der Berliner Firma SMI arbeiten Lübecker Neuro-Informatiker zugleich an einem System, das den Sekundenschlaf der Autofahrer verhindern soll. Aufgrund der Augenbewegung soll der Sekundenschlaf vorhergesagt werden. EPD