: Gut, sauber und fair
betr.: „Nudel an Stickstoff“, taz.mag vom 4./5. 10. 08
In einem Nebensatz wird Slow Food von Till Ehrlich in einem „dandyhaften Milieu“ verortet, das „schöne Leichen wieder aufwärmt“.
Da der Autor offenbar nicht weiß, womit sich Slow Food beschäftigt, hier eine kleine Hilfestellung: Slow Food setzt sich für Nahrungs- und Esskultur im weitesten Sinne ein. Als unterstützenswert werden dabei Produkte, Nutztiere und -pflanzen angesehen, die auf ihre Art den Kriterien „gut, sauber und fair“ entsprechen. „Gut“ bezieht sich auf die eigene Qualität des Produktes, einer Art, einer Sorte, „sauber“ soll heißen, dass sie ohne (vermeidbare) Belastung von Mensch, Tier und Umwelt gezüchtet, hergestellt, vermarktet werden, und „fair“ bezieht sich auf die Menschen in den jeweiligen Produktions- und Verwertungskreisläufen. Erhaltenswerte Produkte (oder auch Pflanzenarten, Nutztierrassen) mit eigenem regionaltypischem Charakter können von Slow Food in die „Arche des Geschmacks“ aufgenommen werden und von regionalen Unterstützerkreisen gefördert werden, um vor dem Verschwinden bewahrt zu werden. JENS HERION, Karlsruhe