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Archiv-Artikel

Funkstille in Nahost ist beendet

Israelis und Palästinenser treffen sich wieder offiziell – trotz neuer Gewalt

JERUSALEM afp ■ Nach knapp einem halben Jahr Pause führen Israelis und Palästinenser wieder direkte Gespräche über Auswege aus dem Konflikt. Für heute sei ein Treffen an einem ungenannten Ort geplant, berichtete der israelische Rundfunk. Dem Kabinettschef von Ministerpräsident Ariel Scharon, Dov Weisglass, zufolge, gab es bereits vor der Parlamentswahl Ende Januar mehrere Gespräche. Dass die erneuten Bemühungen um einen Dialog jetzt öffentlich werden, wird in Israel auch als Schachzug Scharons im Bemühen gewertet, die Arbeitspartei in die Regierung zu holen. Bei den Gesprächen geht es um Sicherheitsvereinbarungen, die den Palästinensern erneut die Kontrolle über von der Armee besetzte Gebiete übertragen würden. Das israelische Fernsehen hatte am Freitag berichtet, Scharon habe bereits vor der Wahl Machmud Abbas zu einem vertraulichen Gespräch getroffen, der als zweitwichtigster Politiker der PLO gilt. Zudem habe er Parlamentspräsident Achmed Korei empfangen. Während dieses Gesprächs bekräftigte Scharon, unter Arafat seien Fortschritte auf dem Weg zu einer Konfliktlösung unmöglich. Nach Informationen der Jediot Achronot verständigten sich Scharon und US-Präsident George Bush darauf, Arafat fallen zu lassen, sollte er keinen Ministerpräsidenten mit umfassenden Befugnissen ernennen.

Bei der Explosion eines mit Sprengstoff beladenen Autos starben gestern drei Palästinenser. Einer der Männer hatte zuvor einen israelischen Armeestützpunkt beschossen und war dann in das Auto gesprungen. Anschließend fuhr es gegen einen Pfosten und explodierte.

In Chan Junis im südlichen Gaza-Streifen zerstörte die Armee am Samstag acht Häuser. Im Westjordanland nahmen Soldaten zehn gesuchte Palästinenser fest.