: Gott up platt
40 Jahre Verkündigung up platt: „Muuderspraak“ wird kanzelfein. Eine Kirchentagung in Loccum erinnert
Soltau/Loccum epd/taz ■ Hans Hustedts Kritik war scharf: Kirche und Schule seien lange Zeit „mit Feuereifer“ bemüht gewesen, die plattdeutsche Sprache „auszurotten“.
Das war vor 40 Jahren in der Evangelischen Akademie Loccum. Dort gründete der in Hameln lebende ehemalige Superintendent mit Gleichgesinnten eine Initiative zur Rettung von Platt in der Kirche. Nun feiert die evangelische Arbeitsgemeinschaft „Plattdüütsch in de Kark“ ihre Erfolge.
„Als kanzelfein galt Plattdeutsch lange nicht“, sagt Kröger, der der Arbeitsgemeinschaft 20 Jahre vorstand. Doch die Plattsnacker schreckten vor wenig zurück. Sie übersetzten das Sonntagsevangelium und andere Glaubenstexte. Die „angestammte Muttersprache“ müsse gerettet werden, weil auch die hochdeutsche Predigt dadurch gewinne, argumentierten sie für „Plattdeutsch als eine konkrete, realistische Sprache“. Und so heißt es im „Vater Unser“, wo auf Hochdeutsch von Herrlichkeit in Ewigkeit die Rede ist, auf Platt: „Du wullst dat, du kannst dat, du deist dat ok.“
Heute zählt die Initiative von „Plattdüütsch in de Kark“ 300 Mitglieder.