Tourismushafen Olpenitz
: Natur genießen, nicht zerstören

Fregatten zu Ferienhäusern: Im Grundsatz ist diese Idee von beträchtlichem Charme. Weit und breit ist kein Argument ersichtlich, das gegen die zivile Nutzung ehemaliger Militärgelände sprechen würde, und dann noch für etwas – zumindest vom Ansatz her – so Friedfertiges wie Urlaub.

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT

Doch auch in Port Olpenitz kommt eine unbeabsichtigte Nebenwirkung dazwischen. Etliche Militärgelände und speziell Truppenübungsplätze haben sich in Jahrzehnten des Ungestörtseins zu beeindruckenden Naturreservaten entwickelt – in Sachsen und Niedersachsen sogar zur neuen Heimat für Wölfe.

Ähnlich verhält es sich mit den Flachwasser-und Uferzonen an der Schlei. Im Rücken des militärisch geschützten Sicherheitsbereichs entwickelte sich ein einzigartiges Biotop. Wegen des Militärs aber bekam der größte Teil des Gebiets nie einen offiziellen Schutzstatus, wegen seiner Naturbelassenheit ist es zugleich ein Pfund, mit dem die Tourismusindustrie nur zu gerne wuchert.

Und wenn die verspricht, ein halbe Milliarde Euro zu investieren, mehr als 1.000 Arbeitsplätze zu schaffen sowie Gewerbesteuern und Kurtaxen sprudeln zu lassen, sind das gute Argumente. Der Kompromiss zwischen Investoren und Naturschützern aber muss gefunden werden.

Das Ergebnis von Tourismus darf nicht sein, die Natur zu stören, die zu genießen man kam.