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Archiv-Artikel

Atombehörde ruft UN an

Gegen den Einwand Russlands und der EU schaltet die IAEA im Atomstreit mit Nordkorea den Sicherheitsrat ein

SEOUL/WIEN afp ■ Im Streit über das nordkoreanische Atomprogramm hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) gestern den UN-Sicherheitsrat eingeschaltet. Nordkorea verstoße gegen den Atomwaffensperrvertrag, sagte ein UN-Diplomat am Sitz der IAEA in Wien.

Noch vor der entscheidenden Sondersitzung der IAEA über den Nordkorea-Bericht ihres Direktors Mohammed al Baradei hatten sich verschiedene Stimmen gegen die Einschaltung des UN-Sicherheitsrates gewandt. EU-Außenbeauftragter Javier Solana forderte stattdessen die USA indirekt zum Dialog mit Nordkorea auf. Direkte Gespräche zwischen den beiden Ländern und nicht etwa multilaterale Runden seien entscheidend, wenn die Krise beigelegt werden solle, sagte er. Solana wandte sich gegen eine mögliche Verhängung von UN-Sanktionen. Strafmaßnahmen würden die Krise eher weiter anfachen, sagte er gestern zum Abschluss eines Besuches in Südkorea. Zugleich kündigte er ein stärkeres Engagement der EU zur Vermittlung in dem Konflikt an. Eine ranghohe EU-Delegation werde nach Nordkorea entsandt. Einen konkreten Termin nannte Solana allerdings nicht.

Auch Russland warnte vor einer Verhärtung der Fronten, sollte der Atomstreit in den UN-Sicherheitsrat eingebracht werden. Vizeaußenminister Alexander Losjukow bezeichnete die Diskussion der Atomkrise im UN-Sicherheitsrat erneut als „kontraproduktiv“.

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