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Hansdampf HEW

Strommarke verkauft sich gut außerhalb Hamburgs. Stromhandel und -vertrieb für Mutterkonzern Vattenfall

Die Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) wachsen zunehmend über Hamburg hinaus. Der Absatz außerhalb verdreifachte sich 2002 knapp auf 9,6 Terawattstunden (TWh) – ein Terawatt ist eine Milliarde Kilowatt. Zwar sank der Stromabsatz in Hamburg von 11,9 TWh auf 11,8 TWh. Dafür, so Rainer Schubach vom HEW-Vorstand, sei die Zahl der Kunden in Hamburg erstmals wieder um wenige Tausend gestiegen. Verschiedene kleine Wettbewerber hätten aufgeben müssen, ihre Kunden seien zu den HEW zurückgekehrt.

Das hanseatische Traditionsunternehmen, das im vergangenen Jahr zu einer fast 100-prozentigen Tochter des schwedischen Energieriesen Vattenfall wurde, versucht seine Position als dominierender Stromversorger in Hamburg durch verstärkte Werbung und Sponsoring zu halten. Die Marke HEW sei „von entscheidender Bedeutung für unseren Erfolg auch in der Zukunft“, verlautbarte Schubach. Das ist der Grund dafür, dass es die HEW heute noch gibt.

Das Aufgehen der HEW in Vattenfall habe den Vorteil gebracht, zum drittgrößten Energieversorger Deutschlands zu gehören, sagte Schubach vor Journalisten. Hamburg profitiere davon, dass die HEW an der Elbe den Stromhandel und -vertrieb der drei Vattenfall-Töchter Veag, Bewag und HEW abwickle. Berlin war im Gegenzug mit der Konzernzentrale abgefunden worden, die bis 2010 in der Hauptstadt bleiben soll.

Der Kraftwerkspark der HEW produziert nach wie vor in erster Linie Atomstrom: Von insgesamt 11TWh Strom kamen 78 Prozent aus Atomkraftwerken. Aufgrund des Ausfalls des Meilers Brunsbüttel durch eine Knallgasexplosion produzierten sie 3,8 TWh weniger als 2001. Der Fernwärmeabsatz blieb mit 4 TWh konstant. Statt 390.000 Wohnungen heute wollen die HEW 2010 rund 425.000 Wohnungen mit Fernwärme heizen. Gernot Knödler

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