: Posten und Papiere
Mit einem Model-Vorschlag begann die Spionage-Kampagne
Die Untersuchungen von Staatsanwaltschaft und DIE gegen SPD-Sprecher Holstein werden mit dem Verdacht begründet, er habe Dritte zum Geheimnisverrat vorsätzlich angestiftet. Die Razzia in Holsteins Büro in der SPD-Zentrale an der Kurt-Schumacher-Allee am 5. Februar endete ergebnislos: Unterlagen wurden nicht sichergestellt, bestätigte damals Rüdiger Bagger, Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Die Suche galt einem vertraulichen Papier von Schills persönlichem Referenten Thomas Model vom 28. November vorigen Jahres, welches von der SPD öffentlich gemacht worden sein soll. Eine Mitarbeiterin, die bereits unter Schills SPD-Amtsvorgängern tätig war, wurde verdächtigt, das Schreiben an Holstein gefaxt zu haben. Der war lange Jahre Pressesprecher der Innensenatoren Olaf Scholz und Hartmuth Wrocklage gewesen.
In dem Papier hatte Model vorgeschlagen, eine Scheinausschreibung für die Wiederbesetzung des Pressesprecherpostens der Behörde durchzuführen. Sieger solle Wunschkandidat Marc März sein, damals Sprecher von Schill-Fraktion und -Partei. Inzwischen hat Model diesen Posten übernommen, März wurde Mitte Januar gegen den Widerstand des Personalrates vorläufig und befristet als persönlicher Referent des Senators eingestellt.
Der Personalrat hält diese Einstellung für rechtswidrig und klagt dagegen vor dem Verwaltunsgericht. smv