: „Bremen fährt auf Gas ab“
Für erdgasbetriebene Autos gibt es in Bremen Fördermittel – so soll der Bestand an umweltfreundlicherem Gefährt verdreifacht werden. Für bis zu 2.500 Euro muss man einen Aufkleber spazieren fahren und sich befragen lassen
Die Feuerwehr macht es, der ADAC macht es und Jürgen Trittin macht es auch. Jetzt sollen auch die Bremer Autofahrer auf Erdgas umstellen. Fördergelder finanziert vom Vivaldi Programm der Europäischen Union, der swb und dem Bremer Energiekonsens sollen zum umweltfreundlichen Fahren auffordern.
Private Fahrzeughalter, die im Land Bremen wohnen, können, wenn sie sich ein neues Erdgasfahrzeug kaufen oder ihren höchstens zwei Jahre alten Gebrauchtwagen auf Erdgasbetrieb umrüsten, 1.000 Euro Fördergeld beantragen. Gewerbliche Nutzer der sparsamen Fahrzeuge werden sogar mit 2.000 bis 2.500 Euro bezuschusst.
Bedingungen: Die Halter müssen sich verpflichten, über zwei Jahre den offiziellen Werbeaufkleber am Auto anzubringen, von dessen Größe auch die gewerbliche Förderung abhängt. Außerdem müssen sie ein so genanntes Tankbuch führen und an zwei schriftlichen Befragungen teilnehmen. Letzteres soll helfen, die Effizienz des Erdgasfahrzeuges zu untersuchen.
Ziel des Förderprogramms „Bremer Offensive – Das Erdgasfahrzeug“, das bisher auf drei Jahre angelegt ist, soll es sein, den Bestand an Fahrzeugen mit Erdgasbetrieb in Bremen und Bremerhaven zu verdreifachen. Die Senatorin für Bau und Umwelt, Christine Wischer (SPD), verspricht sich eine Reduzierung der Abgase und des Lärms und damit einen Beitrag zum aktiven Klimaschutz. Im Vergleich zum Benziner pustet das Erdgasfahrzeug 75 Prozent weniger Kohlenmonoxid in die Luft. Die verminderte Abhängigkeit von Mineralölimporten habe auch eine „aktuelle weltpolitische Dimension“, so Wischer.
Durch das Tanken von Erdgas kann jedoch nicht nur die Umwelt geschont werden. In der Anschaffung ist das gasbetriebene Fahrzeug etwa 300 bis 3.500 Euro teurer als die Benzin- oder Dieselfahrzeuge, dafür kann aber beim Tanken und bei den Steuern gespart werden. Bis 2020 ist der verminderte Steuersatz für Erdgas festgeschrieben. Die Kraftstoffkosten betragen circa die Hälfte gegenüber den Benzinern. Für die Umrüstung eines Gebrauchtwagens muss man mit 1.500 bis 2.500 Euro rechnen. Nachteil des Fahrens mit Gas, ist das lose Tankstellennetz. In Bremen gibt es bisher zwei Stellen, an denen alternativ getankt werden kann, bis 2006 soll es jedoch zehn weitere geben.
Lew
Infos über Fördermöglichkeiten gibt es im Kundencenter der swb, Telefon: 359 24 40