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: Aus der Region

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Mit einer Schulungsinitiative will der Tourismusverband Land Brandenburg kleinen und mittelständischen Unternehmen unter die Arme greifen. Im Land starten dazu derzeit sechs Projekte zur Weiterqualifizierung von bis zu 240 Mitarbeitern, sagte Verbandsgeschäftsführer Raimund Jennert am Dienstag in Potsdam. Schwerpunkte der Programme, die bis zu zwei Jahre laufen, sind demnach der Wassertourismus, das Gastgewerbe sowie der Tourismus von Kindern, Jugendlichen und Behinderten. Seinen Worten nach droht zwei Dritteln der Betriebe im Gastgewerbe Zahlungsunfähigkeit. Die Schulungen sollen unter anderem Kompetenz im Umgang mit Gästen sowie Marketing- und Computerkenntnisse vermitteln. So sollen etwa Betriebe des Wassertourismus professioneller werden. Als wasserreichstes Bundesland habe Brandenburg großes Potenzial. Unter anderem ist deshalb eine Exkursion nach Frankreich geplant, wo der Wassertourismus als vorbildlich gilt. Die Teilnehmer tragen 20 Prozent der Kosten. Als Fördergelder für die bis 2006 laufende Schulungsinitiative stehen rund 50 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds zur Verfügung.

Leitfaden Öko-Tourismus

Mit ihrem neuen Leitfaden „Nachhaltiger Tourismus in Naturparken“ wollen das Bundesamt für Naturschutz und der Verband Deutscher Naturparke (VDN) einen umweltschonenden Tourismus fördern. „Angebote statt Verbote, Kooperation statt Konfrontation: Das ist die Philosophie des Leitfadens“, so VDN-Geschäftsführer Ulrich Köster. Es gelte, ökologische, ökonomische und soziale Belange besser miteinander zu verbinden. Der Leitfaden greife auf 51 Beispiele aus Naturparken zurück und gebe Tipps für Praktiker, sagte der VDN-Geschäftsführer. Vorbildlich sei dies zum Beispiel im Naturpark Steinhuder Meer umgesetzt, wo ein gutes Besucherleitsystem Wanderern, Radfahrern und Wassersportlern eine attraktive Freizeitbetätigung ermögliche, ohne dass die Natur beeinträchtigt werde. „Da sind einfach gute Wege ausgeschildert worden, die den Leuten Spaß machen.“ Die 92 deutschen Naturparke verknüpften Naturschutzbelange, die Zufriedenheit der Gäste, die Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung und die Stärkung der regionalen Wirtschaftsentwicklung. Notwendig sei aber, darüber in der Region einen Konsens herzustellen, sagte Köster. „Erst dann trägt nachhaltiger Tourismus auf Dauer und bleibt keine Eintagsfliege.“ TAZ