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Archiv-Artikel

Ein schönes Ereignis

Rafael Nadal wird die Tennissaison 2008 erstmals als Ranglistenerster beenden. Seine Halbfinalniederlage beim Masters-Series-Turnier von Madrid gegen den ungesetzten Franzosen Gilles Simon kann daran nichts ändern

MADRID dpa ■ Rafael Nadal beendet das Tennisjahr als Nummer eins der Weltrangliste. Obwohl der 22-Jährige bei seiner Heimveranstaltung, dem Masters-Series-Turnier in Madrid am Samstag durch ein 6:3, 5:7, 6:7 (6:8) gegen den ungesetzten Franzosen Gilles Simon im Halbfinale ausgeschieden war, wird er als erster Spanier überhaupt am Saisonende auf dem Thron des besten Tennisprofis sitzen. Nadal profitierte davon, dass auch Verfolger Roger Federer in der Vorschlussrunde mit 6:3, 3:6, 5:7 gegen den Briten Andy Murray ausschied. Der Schweizer war am 18. August nach 237 Wochen ohne Unterbrechung von Platz eins verdrängt worden. Federer hatte von 2004 bis 2007 die Saison jeweils als Branchenprimus beendet – von 2005 bis 2007 jeweils vor Nadal.

„Die Nummer eins zu werden, war eines meiner Ziele. Und es ist mir sehr wichtig, dass ich es geschafft habe“, sagte Nadal. Und: „Wenn man dann sogar die Saison als Nummer eins beendet, ist es ein noch größeres und schöneres Ereignis.“ Mit Spaniens Nationalmannschaft kämpft Nadal vom 21. bis 23. November in Mar del Plata gegen Argentinien nun noch um den Sieg im Davis Cup. Schon vorher will er vom 9. November an in Schanghai seinen ersten Sieg bei der ATP-WM holen, für die bislang neben Nadal nur Titelverteidiger Roger Federer sowie der Serbe Novak Djokovic und Andy Murray qualifiziert sind.

Olympiasieger Nadal, der in seiner besten Saison 2008 acht Titel gewonnen hat, darunter die Grand-Slam-Turniere in Paris und Wimbledon, ist der insgesamt 15. Spitzenreiter am Ende der Saison. Die längste Serie schaffte Pete Sampras von 1993 bis 1998. Der Amerikaner ist mit 14 Grand-Slam-Titeln noch immer Rekordhalter vor Federer (13), der Sampras mit über 43 Millionen Dollar Preisgeld in dieser Woche von der Spitze der ewigen Geldrangliste verdrängt hat.