was macht eigentlich ...Alexandra Hildebrandt?

Sich empören

Peinlich sei es, ein Skandal und obendrein heilig. Doch der Reihe nach. Alexandra Hildebrandt ist Vorstandsmitglied des Mauermuseums „Haus am Checkpoint Charlie“. Genauer Ehefrau des Museumsgründers, Rainer Hildebrandt, und seit Jahren Managerin des auf der touristischen Beliebtheitsskala auf Platz drei rangierenden Berliner Museums. Dass sich nun in direkter Nachbarschaft zum privaten Erfolgsmuseum ein Budenzauber entfalten soll, passt nicht ins Konzept der Mauer-Stätte. Vergangene Woche meldete die taz, dass an der Kreuzung Friedrich- Ecke Zimmerstraße wegen Geldmangels statt amerikanischem Business-Center erstmal eine Altberliner Drehorgel-Gasse geplant ist. Das sei ein Skandal, empörte sich nun Alexandra Hildebrandt erwartungsgemäß. „Dieser Ort ist heilig“, sagte sie. Schließlich sei es der Todesstreifen. Hier standen sich 1961 amerikanische und sowjetische Soldaten gegenüber. Einige Meter weiter verblutete im August 1962 Peter Fechter, das prominenteste Maueropfer. Und nun, statt Geschichte, Gedenken und Innehalten – nix als Geschacher, Gedöns und Ignoranz. Mittes Bürgermeister Joachim Zeller (CDU) kennt die Klagen. Doch solange die öffentliche Ordnung nicht gestört werde, dürfe der Eigentümer über sein Grundstück frei verfügen. Gelassen bleibt auch das Drehorgel-Unternehmen. Man habe einen befristeten Nutzungsvertrag – und zunächst stets den gleichen Ärger. Am Freitag um 11 Uhr organisiert Alexandra Hildebrandt eine Protestkundgebung. AW FOTO: ARCHIV