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Archiv-Artikel

unterm strich

Große Aufregung in Hamburg. Der Dirigent Ingo Metzmacher wird die Hansestadt verlassen. In einem heute in der Zeit erscheinenden Interview sagt er, er denke nicht daran, seinen bis 2005 laufenden Vertrag als Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper zu verlängern. Die Kultursenatorin der Stadt, Dana Horáková, habe keine Perspektive für die Zukunft der Hamburger Oper und des Philharmonischen Staatsorchesters aufzeigen können. „Mir schlägt nur noch eine große Ratlosigkeit entgegen. Die Politiker wissen nicht mehr, wohin der Weg gehen soll“, sagt Metzmacher. „Hamburg ist die zweitgrößte Stadt in Deutschland und will die Olympischen Spiele. Da finde ich es einfach keine verantwortliche Politik, wenn die Stadt ihre Oper und ihr Orchester hängen lässt.“ Außerdem beklagt Metzmacher die Orientierungslosigkeit der Hamburger Kultursenatorin in künstlerischen Fragen: „Wir haben ja ein klares künstlerisches Profil an der Oper gezeigt. Wir versuchen ein avanciertes Programm zu machen und riskieren manchmal auch etwas. Dazu kann man sich verhalten und sagen: Macht weiter so. Oder man sagt eben: Wir wollen was anderes. Aber es muss doch vonseiten der Politik eine Willenserklärung geben. Irgendein Bekenntnis!“ Deutlicher kann man den Vorwurf der Unfähigkeit an die Kulturpolitik der Hansestadt nicht formulieren.

In Paris wird eine Jahrhundertflut erwartet. Das gibt große Probleme für die dortigen Museen, die ja gerne in Seine-Nähe liegen. Die größte Evakuierungsaktion für Kunstwerke seit dem Zweiten Weltkrieg ist gerade in vollem Gange. Über 100.000 Gemälde, Statuen und wertvolle Bücher müssen aus den Kellergeschossen der Museen geholt werden. Viel Erfolg dabei!