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Archiv-Artikel

Verärgerte Patienten

… aber weiterhin kein Chaos in den Arztpraxen

In Berliner Arztpraxen ist das befürchtete Chaos nach Einführung der neuen Praxisgebühr am 1. Januar weiter ausgeblieben. „Die Patienten sind in der Regel gut informiert und halten die zehn Euro meist schon bereit“, sagte Annette Kurth, Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin (KV), am Montag. Viele Patienten äußerten in den Praxen zwar Frust und Unmut über die neue Gebühr. Ihre Wut richte sich aber nicht gegen die Ärzte, sondern gegen die Gesundheitspolitik.

Den Wochenanfang nutzten viele Patienten zum Arztbesuch im neuen Jahr. Durch den Mehraufwand beim Kassieren oder durch das Ausstellen von Quittungen bildeten sich laut KV manchmal kleine Warteschlangen in den Praxen. Viele Mediziner akzeptieren nur Bargeld, weil sie keine Kartenlesegeräte haben. Nach der Sprechstunde suchten viele Ärzte beim Abrechnen der neuen Gebühr Rat bei der KV, berichtete Kurth.

Die PDS startete am Montag in Berlin eine größere Aktion gegen die Praxisgebühr. Vor dem Gesundheitszentrum am Tierpark sammelten die Sozialisten Unterschriften gegen die Neuregelung. PDS-Chef Lothar Bisky unterschrieb auf einer riesigen Nachbildung eines 10-Euro-Scheins. DPA