: Terroranklage Nummer zwei
KARLSRUHE/BERLIN afp ■ Nach der Verurteilung des Terrorhelfers Mounir al-Motassadeq plant die Bundesanwaltschaft einen zweiten Prozess zu den Terroranschlägen vom 11. September. In den nächsten Wochen werde Anklage gegen Abdelghani Mzoudi wegen des Verdachts der Unterstützung der Hamburger Zelle um den Todespiloten Mohammed Atta erhoben, sagte eine Sprecherin von Generalbundesanwalt Kay Nehm am Samstag in Karlsruhe. Laut Bundesanwaltschaft erfolgt die Anklage von Mzoudi vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg. Dort war al-Motassadeq am Mittwoch im weltweit ersten Prozess um die Anschläge vom 11. September zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Der Marokkaner gehörte der Hamburger Terrorzelle um Atta an. Mzoudi soll als Zeuge Attas Testament unterschrieben und Gruppenmitglieder mit Geldzahlungen unterstützt haben. Insgesamt ermittelt die Bundesanwaltschaft derzeit laut Spiegel gegen 100 Menschen wegen Terrorismusverdachts. Zehn davon gelten als mutmaßliche Unterstützer der Hamburger Zelle. Bundesinnenminister Otto Schily hat derweil mit Blick auf einen drohenden Irakkrieg gesagt, ein solcher Krieg würde die derzeitige „sehr schwierige Sicherheitslage noch verschärfen“. Das Terrornetzwerk al-Qaida habe Deutschland als feindliches Land eingestuft. Schily rief dazu auf, „gelassen, aber zugleich wachsam zu bleiben“.