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Archiv-Artikel

Reichstagsbrand: Neue Täterthese

Siebzig Jahre nach dem Reichstagsbrand werden erneut Zweifel an der Rolle des Holländers Marinus van der Lubbe als Alleintäter laut. Der Direktor des Münchner Instituts für Zeitgeschichte, Horst Möller, erklärte den Fall für weiter offen. Angesichts des riesigen Brandes am 27. Februar 1933 und der Brandgutachten halte er einen „Einzeltäter für sehr unwahrscheinlich“, sagt Möller in einer TV-Dokumentation, die am Mittwoch im SFB (23.45 Uhr) gesendet wird. Nach Möllers Einschätzung war für den Brand eine gezielte Organisation nötig. Auch der Leiter der Berliner Feuerwehr, Albrecht Broemme, schließt in dem Film die in der Fachwelt weitgehend anerkannte Alleintäterthese aus. Die Nationalsozialisten hatten van der Lubbe als Handlanger der Kommunisten des Brandes bezichtigt. Auch die Nazis waren immer wieder als Drahtzieher genannt worden. DPA