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Archiv-Artikel

Bauplatz zu vergeben

Nach langer Debatte suchen Bergedorfer einen Investor, der Bahnhofsvorplatz nach ihren Vorstellungen bebaut

In Bergedorf wird es sich dieser Tage zeigen, ob BürgerInnenwille und das wirtschaftliche Interesse eines Investors bei der Bebauung zentraler Grundstücke in Einklang zu bringen sind. Das Bezirksamt sucht Bauherren, die den Bahnhofsvorplatz umbauen wollen. Bis zum 21. Januar können sie ihr Interesse bekunden. Danach sollen ausgewählte Bewerber bis zum 15. März detaillierte Angebote einreichen.

Grundlage der Ausschreibung ist das Ergebnis der Debatten im Stadtplanungsausschuss und am runden Tisch, der nach einem Bürgerbegehren gegen die ursprünglich geplante Bebauung eingerichtet worden war.

„Bergedorf braucht einen neuen Busbahnhof, einen städtebaulich attraktiven Eingang und neue Einzelhandelsangebote, um seine Rolle als Zentrum für den Bezirk sowie die südlichen Teile der Kreise Stormarn und Lauenburg auch in Zukunft spielen zu können“, sagt Bezirksamtsleiter Christoph Krupp (SPD). Der neue Zentrale Omnibus-Bahnhof (ZOB) soll parallel zu den Bahngleisen aufgebockt werden. Auf dem frei werdenden Bahnhofsvorplatz und unter dem ZOB sollen Läden gebaut werden.

So es der Investor wünscht, darf er weitere Flächen südlich der Bergedorfer Straße mit Fachmärkten, Freizeiteinrichtungen, Wohnungen und Büros bebauen. Er muss einen Architektenwettbewerb veranstalten, den Bahnhofsvorplatz „ansprechend“ gestalten, eine „attraktive Verbindung zum Bergedorfer Stadthafen“ herstellen und den Schleusengraben aufwerten.

2000 hatten sich die Bergedorfer im ersten erfolgreichen Bürgerbegehren gegen ein geschlossenes Einkaufszentrum auf dem Bahnhofsvorplatz gewehrt. Sie fürchteten, die benachbarte Fußgängerzone Alte Holstenstraße/Sachsentor würde veröden. Überdies fanden sie die geplanten Bauten zu klotzig fürs Städtchen. Gernot Knödler