: Einmischung der Türkei abgelehnt
SULAIMANIJA dpa ■ Die turkmenische Minderheit im Irak sieht keine Notwendigkeit eines Militäreinsatzes der Türkei zu ihrem Schutz. Das sagte der Führer der Turkmenischen Volkspartei, Irfan Kirkukli, gestern in der nordostirakischen Provinzhauptstadt Sulaimanija. Eine Einmischung der Türkei würde nur die geopolitische Lage in der Region komplizierter machen. Kirkukli reagierte damit auf Überlegungen in der Türkei, im Falle eines amerikanschen Angriffes auf den Irak eigene Truppen im Norden des Landes zu stationieren, um die turkmenische Minderheit zu beschützen und die Gründung eines unabhängigen Kurdenstaates zu verhindern. Der Turkmenenvertreter bewertete die Beziehungen zwischen seiner Volksgruppe und den Kurden als ausgewogen und wies Vorwürfe aus der Türkei zurück, die Rechte der Turkmenen im Nordirak würden verletzt. Nach langer Unterdrückung durch das Regime von Saddam Hussein hatte sich die Situation der Turkmenen nach dem Golfkrieg vor zwölf Jahren und der Bildung einer autonomen Kurdenregion im Nordirak verbessert.