heute in bremen
: Kampf um Rohr und Rübe

Zucker: Eine Ausstellung vom Evangelischen Bildungswerk, BIZ und Stadtland-Plus

taz: Frau Wilhelms, was ist an Zucker so interessant, dass man eine ganze Ausstellung über ihn machen kann?

Angela Wilhelms, Biologin: Um Zucker wird gehandelt. Auf einer privaten Ebene zwischen Eltern und Kindern, die immer noch ein bischen mehr davon wollen. Hier geht es in der Ausstellung um die gesundheitlichen Aspekte, um Gewichtsprobleme. Die andere Ebene ist die des Weltmarkts. Früher konnten ehemalige Kolonialstaaten ihren aus Zuckerrohr gewonnenen Zucker unter europäischen Bedingungen, also zu höheren Preisen, nach Europa verkaufen. Das geht jetzt nicht mehr, was für diese Staaten, beispielsweise Tansania, bedeutet, dass ihnen bedeutende, wenn nicht tragende, Einnahmequellen fehlen. Gleichzeitig werden in Zukunft auch die europäischen Rübenbauern nicht mehr wie bisher subventioniert.

Was ist aufwändiger zu produzieren: Rohrzucker oder Rübenzucker?

Zuckerrüben sind nicht so ergiebig wie Zuckerrohr. Allerdings sind die Arbeitsbedingungen auf den Zuckerrohrplantagen des Südens sehr viel härter.

Gibt es Alternativen zu Rohr und Rübe?

Es gibt andere zuckerhaltige Pflanzen, etwa die Stevia. Die haben sich aber nie durchsetzen können. Interview: eib

„Zukunftszucker“: Ausstellungseröffnung um 16 Uhr, Forum Kirche, Hollerallee 75. Bis 21. 11. Am Mittwoch gibt es eine Lehrer-Fortbildung. Anmeldung: ☎ 34 91 724