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Schon 4500 Unterschriften für Erhalt von Hamburgs kleinster Hochschule. Verwaltungsrat protestiert

Von san

Bischöfin Maria Jepsen bekommt in diesen Tagen noch mehr Post als sonst. Es sind Protestbriefe, die sie aus Hochschulen des ganzen Landes und sogar aus England, Österreich, den USA und Mexiko, von Politikern verschiedener Parteien, von Gewerkschaften, Unternehmen, Schulleitern und kirchlichen Gremien erreichen. Sie wollen alle das Gleiche: Verhindern, dass die Nordelbische Kirche ihre Zuschüsse zur evangelischen Fachhochschule des Rauhen Hauses halbiert und der renommierten Hochschule damit den Todesstoß versetzt. Alle Briefschreiber sind voll des Lobes für die Einrichtung und ihre Absolventen. Über 4500 Menschen haben darüber hinaus bereits eine Resolution zum Erhalt der Fachhochschule unterschrieben.

Der Verwaltungsrat des Rauhen Hauses – höchstes Gremium und mit so honorigen Menschen wie den ehemaligen Senatoren Wilhelm Nölling und Erhard Rittershaus besetzt, hat sich nun auch zu dem Thema geäußert und kritisiert, dass nur die Finanzen der Fachhochschule in Hamburg, nicht aber die der Fachschule in Preetz auf dem Prüfstand stehen.

„Dahinter steht das Angebot, über eine Zusammenlegung reden zu können“, sagt Thomas Ehlert, Sprecher des Rauhen Hauses. Bisher hat die Synode der Nordelbischen Kirche nur die Fachhochschule als Sparopfer ins Visier genommen, die Fachschule in Preetz aber unerwähnt gelassen.

Dabei verfolgen beide Standorte ganz unterschiedliche Konzepte: In Hamburg studieren junge Menschen acht Semester Sozialpädagogik – mit staatlich geprüftem Abschluss und mehr Theologie als an der staatlichen Fachhochschule. Etwa die Hälfte von ihnen lässt sich anschließend zu Diakonen einsegnen. In Preetz hingegen lassen sich kirchlich engagierte Menschen berufsbegleitend für den Dienst in der Gemeinde ausbilden.

Im Mai tagt die Synode der Nordelbischen Kirche erneut. Dann werden Fakten geschaffen. Neben der Fachhochschule stehen beispielsweise auch Semannsmissionen zur Disposition. Und auch die Zusammenlegung der Diakonischen Werke steht zur Debatte. san