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Archiv-Artikel

DAS MÜSSEN SIE WISSEN

Dieter Thomas Heck (66, „Melodien für Millionen“) erlebt stürmische Tage. Erstens schippert der Fernsehmoderator grade auf der „MS Delphin“ den Amazonas rauf oder runter (wie einst Klaus Kinski in Werner Herzogs „Fitzcarraldo“). Zweitens muss ausgerechnet Heck mit dem Verdacht leben, ein „Vaterlandsverräter“ zu sein. Der zuständige NDR-Unterhaltungschef Jürgen Meier-Beer hatte kritisiert (taz von gestern), Hecks Beharren auf den Schlager als deutschen Kulturbeitrag zum Eurovision Songcontest (früher: „Grand Prix Eurovision“) sei eine „Leitkultur“, die das Land bei „diesem modernen internationalen Musikwettbewerb“ in eine weitere „Niederlage führen“ würde. Hat Heck das verdient? Oder noch viel mehr? Ganz Deutschland diskutiert bzw., wollen mal nicht übertreiben, einige Medien nehmen den Ball auf. Spiegel online (Ressort: Kultur) sieht „Hitparaden-Heck sein Fett wegkriegen“. Bild sorgt sich, der Wettbewerb werde generell „für uns Deutsche immer mehr zum Trauma.“ Und wähnt den alten Mann des deutschen Schlagers „verspottet“. Meier-Beer blieb gestern auch auf Nachfrage bei seiner Darstellung.