17 Ranger für die Eifel

Mittelfristig sollen 1000 Arbeitsplätze entstehen

Der neue Nationalpark Eifel, der am Sonntag eröffnet wurde, soll enormer Wirtschaftsfaktor für die Region werden. Tausend Arbeitsplätze sollen in den nächsten Jahren entstehen. „Wir rechnen mit einem Arbeitsplatz pro 10 Hektar Parkfläche im Umfeld“, sagt Michael Lammertz vom Eifelpark. Die Leitung kalkuliere mit zwei Millionen Besuchern im Jahr. Die Arbeitsplatzzahlen errechneten sich anhand von Erfahrungswerten anderer Nationalparks gleicher Größe.

Auf 110 Quadratkilometern werden jetzt zwischen Köln, Bonn und Aachen Buchenwälder auf sauren Böden großflächig geschützt. Dazu 240 bedrohte Tier- und Pflanzenarten, wie die für NRW seltene Mauer-Eidechse. Eine der pflanzlichen Besonderheiten ist die Gelbe Narzisse, die als Wildpflanze in Deutschland nur an der westlichen Landesgrenze vorkommt. Zwei Drittel des Parks sind Staatswaldflächen des Landes. Der Rest gehört zu dem von der belgischen Armee genutzten Truppenübungsplatz Vogelsang. Nach deren Abzug 2005 soll das Gelände in den Park mit einbezogen werden. Die dann fällige Bodensanierung soll kein Problem darstellen. „Die Belgier haben ziemlich auf den Naturschutz geachtet“, sagt Lammertz. Aber der jüngste Nationalpark in Deutschland, insgesamt gibt es noch 13 weitere, ist noch nicht fertig. Vieles befindet sich noch in Planung. Dickster Brocken ist die Burg Vogelsang mittendrin. Allein die Renovierung der ehemaligen NS-Ordensburg wird nach einer Machbarkeitsstudie mindestens 35 Millionen Euro verschlingen. Was mit der Burg dann passiert, ist noch nicht klar. „Da muß noch nachgedacht werden“, sagt Lammertz. Interessiert sei zum Beispiel das Jugendherbergswerk.

Die touristische Vermarktung des Umlandes übernehmen die Eifeltourismus GmbH und der NRW-Tourismus e.V. Momentan arbeiten diese an einem Masterplan für den überregionalen Tourismus. „Der Nationalpark ist eine Jahrhundertchance für die Eifel und wird Auswirkungen auf das ganze Land haben“, sagt Robert Datzer, Geschäftsführer des NRW-Tourismus e.V. Deshalb eröffneten noch in diesem Jahr die ersten beiden Servicestationen in Gemünd und Rurberg.

Anfragen nach Führungen durch den Nationalpark gibt es genug. 17 Ranger wurden dafür ausgebildet. „Das müssen geprüfte Natur- und Landschaftspfleger sein“, sagt Lammertz. Das Personal wird knapp, obwohl die Finanzierung der laufenden Kosten des Parks mit der Verwaltung gesichert ist. Die trägt seit Anfang des Jahres die Landesforstverwaltung im Umweltministerium. „Auch die Westfalen können von den Rheinländern lernen, das kann man an diesem Projekt sehen“, sagt Ministerin Bärbel Höhn. PETER ORTMANN