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Archiv-Artikel

Not-OP für Vivantes

Klinikkonzern Vivantes ist in Zahlungsschwierigkeiten. Defizit verdoppelt. Beschäftigte sollen verzichten

Der landeseigene Klinikkonzern Vivantes will Ende Februar ein Sanierungskonzept vorlegen. Dazu würden sämtliche Standorte und alle Kosten auf ihre Notwendigkeit überprüft, sagte Vivantes-Geschäftsführer Wolfgang Schäfer gestern. Zudem könnten durch eine weitere Zusammenlegung von Stationen Betten abgebaut werden. Eine Sparvariante seien auch „tarifliche Entlastungen“. Das Tarifmodell des öffentlichen Dienstes, für weniger Lohn kürzer zu arbeiten, sei in den Kliniken jedoch nicht anwendbar, da in Schichten gearbeitet werde und es keine Arbeitszeitreserven gebe.

Bei der Gründung von Vivantes hatte das Land Berlin als alleiniger Gesellschafter mit der Gewerkschaft vereinbart, dass Vivantes-Mitarbeiter bis 2006 nicht betriebsbedingt gekündigt werden kann. Das vergangene Jahr werde Vivantes mit einem Verlust von 29,1 Millionen Euro abschließen, so Schäfer. Dies sei fast das Doppelte des ursprünglich kalkulierten Defizits. Folge der höheren Verluste werde in absehbarer Zeit sein, dass der Kreditrahmen von 217 Millionen Euro um 13 Millionen Euro überschritten werde. Dann wäre das Krankenhausunternehmen zahlungsunfähig.

Am Wochenende wollen Geschäftsführung und Betriebsrat in Klausur gehen. Die Beschäftigtenvertretung erwarte die Offenlegung der Zahlen, so der Betriebsratsvorsitzende Volker Gernhardt. Immerhin seien durch den Abbau von 2.000 Vollstellen bereits 77 Millionen Euro eingespart worden. Die Bereitschaft der Mitarbeiter zu einem Lohnverzicht hänge davon ab, ob die Geschäftsführung ein Konzept präsentiere, durch das Vivantes wieder „auf gesunde Füße gestellt werden kann“. DDP