: Experten für längere Arbeitszeit
Flexiblere Berufswechsel, eine längere Lebensarbeitszeit und mehr berufstätige Frauen könnten nach Angaben von Experten für die Wirtschaft das Schrumpfen der deutschen Bevölkerung weit gehend ausgleichen. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Klaus Zimmermann, sagte am Dienstag auf einem Symposium des neuen Roman-Herzog-Instituts in München, langfristig könne Zuwanderung bei der Stabilisierung der sozialen Sicherungssysteme helfen. Ohne Einwanderung steige der Anreiz, im Ausland zu produzieren. Der Mannheimer Volkswirt Axel Börsch-Supan sagte: „Nicht die Schrumpfung ist das Problem, sondern der Strukturwandel.“ Reformen des Sozialsystems und des Arbeitsmarktes seien überfällig. Die Arbeitgeber müssten vor allem in die Weiterbildung ihrer Beschäftigten investieren. Bei weniger Arbeitnehmern in Deutschland würden die Bruttolöhne steigen, die Nettolöhne massiv sinken. Der Kölner Mathematiker Eckart Bomsdorf sagte, in 30 Jahren müsse jeder Arbeitende einen Rentner versorgen.