: Geld für Lehman-Opfer
BaFin: Einlagensicherungsfonds entschädigt deutsche Lehman-Einleger. Zertifikate-Besitzer gehen leer aus
BONN afp/ap ■ Wer Einlagen bei der Investmentbank Lehman Brothers hat, kann mit einer Rückzahlung seines Geldes rechnen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) teilte am Dienstag mit, sie habe den Entschädigungsfall für die deutsche Lehman-Tochter in Frankfurt am Main festgestellt. Damit schuf sie nach eigenen Angaben die Grundlage dafür, jene Menschen oder Institutionen zu entschädigen, die Einlagen bei Lehman Brothers haben.
Der Einlagensicherungsfonds werde nun von sich aus die Einleger der Bank anschreiben. Die Einlagensicherung der deutschen Banken bürgt für die Einlagen von Sparern. Schuldverschreibungen der Banken wie Zertifikate sind davon nicht betroffen.
Die deutsche Tochter Lehman Brothers Bankhaus AG hatte nach Kenntnis der Schutzgemeinschaft für Kapitalanleger (SdK) keine Privatkunden, wie Sprecher Lothar Gries sagt. Einige Sparkassen, Citibank und Dresdner Bank hätten aber geschätzt bis zu 30.000 Kunden Lehman-Zertifikate verkauft.
Die Erklärung des Entschädigungsfalls hat für die Anleger von Lehman-Zertifikaten keine direkte Bedeutung. Zum einen gilt der Entschädigungsfall nur für die deutsche Tochter von Lehman, da nur diese der deutschen Einlagensicherung angehört. Die Zertifikate wurden aber laut der SdK von der Muttergesellschaft oder ausländischen Töchtern ausgegeben. Zudem seien Zertifikate nicht von der Einlagensicherung der Privatbanken geschützt. Bei Sparkassen sind sie zwar geschützt, aber nur, wenn sie auch von diesen herausgegeben wurden – die Lehman-Papiere haben die Sparkassen aber nur verkauft.